Schrobenhausen (SZ) Unverändert steht er da, der umstrittene Treppenturm am Pflegschloss, der vor bald einem Jahr Dutzende Bürger motivierte, sich einzubringen, mitzudenken, was man tun kann, um gefällig werden zu lassen, was ihnen nicht gefällt. Verändert hat sich aber doch etwas.
Der Brunnen fehlt. Ohne Vorwarnung war er eines Tages einfach weg. Wo er sich jetzt befindet? Irgendwo habe ihn der Bauhof eingelagert, heißt es aus dem Rathaus, er sei denkmalschützerisch eh nicht wertvoll gewesen.
Allerdings hatte er den Pflegschlosspark, einst einer der schönsten Flecken der Altstadt, geprägt. Dann aber ließ die Stadt ein wuchtiges Treppenhaus bauen, das den Brunnen fast erschlug. Proteste in der Bevölkerung wurden laut, die Stadt reagierte nicht.
Einzig CSU-Fraktionschef Bastian Fuchs suchte das Gespräch mit einem der Kritiker, Kreisheimatpfleger Hans Hammer - als die Debatte längst monatelang lief. Dabei hatten sich Dutzende Bürger aufgemacht, ihre Ideen einzubringen, hatten versucht mitzuhelfen und zeigten so, wie sehr ihnen der Pflegschlosspark am Herzen liegt. Im Rathaus interessierte das - zumindest nach außen - niemanden; man ließ die Situation einfach wie sie war, über Monate hinweg.
Statt des Betontreppenhauses ist jetzt der Brunnen verschwunden. Ohne Vorankündigung, einfach so, aus dem Nichts. Über Pläne, wie es nun weitergeht im Pflegschlosspark, ist nichts bekannt. Weil es bisher keine Pläne gibt, wie im Rathaus zu hören ist. Nur vage Überlegungen ohne jeden Zeithorizont.
