Ingolstadt
Der nächste Ausrutscher

FC Ingolstadt unterliegt FC St. Pauli mit 0:1

17.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Luca Zander vom FC St. Pauli setzt sich gegen Paulo Otavio (liegend) und Sonny Kittel durch. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt musste am Samstag vor 10071 Zuschauern im Audi-Sportpark den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen der Zweiten Bundesliga hinnehmen. Bei starkem Schneetreiben verloren die Schanzer gegen die taktisch gut eingestellte Mannschaft des St. Pauli mit 0:1 (0:1).

Im elften Heimspiel der Saison hatte FCI-Cheftrainer Stefan Leitl gegenüber der Vorwoche drei Änderungen vorgenommen. Wie erwartet ersetzte Paulo Otavio den gesperrten Marcel Gaus auf der Linksverteidigerposition. Außerdem feierte Winterneuzugang Patrick Ebert nach zwei Kurzeinsätzen gegen Fürth und Aue im Mittelfeld sein Startelfdebüt. In der Offensive erhielt Urgestein Moritz Hartmann auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Thomas Pledl, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Maßnahmen die jedoch kaum Wirkung zeigten.

Von Beginn übernahmen die Schanzer zwar wieder die Spielkontrolle, hatten aber einmal mehr große Probleme in den Strafraum der Gäste einzudringen. Im Offensivspiel fehlten auch mit neuem Personal einfach die Ideen. Und so waren es die von ehemaligen Ingolstädter Trainer Markus Kauczinski („Man hat sich fair getrennt, ich komme gerne nach Ingolstadt zurück“) defensiv eingestellten Gäste, die sich über ihre Konter die besseren Torchancen erspielten.

Zunächst verpasste Aziz Bouhaddouzz (5. Minute) jedoch. Auf Ingolstädter wurde es, wenn überhaupt, nach Standards gefährlich. Der Schuss von Sonny Kittel im Anschluss an eine Ebert-Ecke und einem Hartmann-Zuspiel ging jedoch über das Tor (20.). Die Gäste machten es besser. Bei einem Konter über Richard Neudecker, der Gegenspieler Ebert entwischte, war Sami Allagui im Zentrum plötzlich völlig frei und markierte das 0:1 (30.).

Die letzte Möglichkeit der Ingolstädter in der ersten Halbzeit vergab schließlich Dario Lezcano, der nach einer Ebert-Ecke den Ball neben das Tor setzte (44.). Dann ging es in die Pause. Auch nach dem Seitenwechsel, Leitl brachte Thomas Pledl für den glücklosen Ebert, ein ähnliches Bild. Auf zunehmend rutschigerem Untergrund bestimmten die Gastgeber das Spiel, hatten vor dem Tor der Hamburger aber kein Glück. So ging der Schuss von Kittel aus spitzem Winkel neben das Tor (48.), Lezcano verpasste eine Flanke von Christian Träsch knapp (54.).

Auf inzwischen grün-weißem Untergrund probierten es die Ingolstädter dennoch weiter mit Kombinationsfußball. Mit Stefan Kutschke (für Hartmann) kam überdies ein frischer Stürmer, zu mehr Durchschlagskraft verhalf das den Ingolstädtern aber nicht. Ohne weiteren Torabschluss für die Leitl-Elf ging das Spiel zu Ende, die achte Saisonniederlage war perfekt.

Konkurrent Holstein Kiel kam zeitgleich gegen Erzgebirge Aue nicht über ein 2:2 hinaus. Freuen kann sich beim FCI darüber niemand, denn durch das 0:1 sind die Schanzer zunächst auf Platz sieben der Tabelle abgerutscht und können am Sonntag noch weiter nach unten durchgereicht werden.
 

Stimmen 

Stefan Leitl, Trainer FCI: Ich war mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Wir haben uns viel vorgenommen und hatten eigentlich auch die Räume, aber es ist genau das eingetreten, was wir zuvor angesprochen haben: St. Pauli hat ein gutes Umschaltspiel und geht verdient in Führung. Es hat erneut die letzte Durchschlagskraft gefehlt und deshalb hätten wir keine Punkte verdient gehabt.

Markus Kauczinski, Trainer St. Pauli: Wir sind überglücklich gegen eine Spitzenmannschaft einen Sieg geholt zu haben. Wir waren in einem ausgeglichenen Spiel gut drin und haben durch einen schönen Angriff das Tor erzielt. Ingolstadt hatte die Chancen zum Ausgleich, allerdings hat uns der Schnee etwas in die Karten gespielt. Wir hatten das Glück, dass uns in anderen Spielen gefehlt hat und haben es mit viel Leidenschaft zu Ende gebracht.

Alfredo Morales, FCI: Bei den schweren Bedingungen war es vor allem gegen Ende eine Rutschpartie, wir hätten in der Phase mehr „zweite Bälle“ behaupten müssen. Bei all den Versuchen hat uns das letzte Quäntchen gefehlt. Wir waren viel am Ball, aber haben es zu elten geschafft hinter die Kette zu kommen. Gegen Duisburg müssen wir einige Dinge besser machen.