Greding
Der Muff von 20 Jahren

Kinder meiden zunehmend den Gang auf die Schultoilette – Bauausschuss prüft Verbesserung der Sanitäranlagen auch in den Turnhallen

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Das Waschbecken unterhalb der Duschbrause: Die sanitären Einrichtungen in der Turnhalle sind nicht mehr zeitgemäß - Foto: Luff

Greding (luf) Das stille Örtchen in Gredings Grund- und Mittelschule ist oft allzu still, ja geradezu verwaist. Einige Kinder wollen es nicht nicht nutzen, da es wenig einladend aussieht. „Ich gehe da nicht auf die Toilette“, diesen Satz hat der Rektor und stellvertretende Bürgermeister Oswald Brigl (CSU) mehr als einmal gehört. wie er in der jüngsten Sitzung des Gredinger Bauausschusses sagte. Das Gremium nahm deshalb die Toiletten in Augenschein. Und konnte bald nachvollziehen, dass schon einige Beschwerden von Eltern geäußert worden waren, wie der Elternbeiratsvorsitzende Franz Gegenfurtner erläuterte.

Die Toiletten präsentierten sich zwar sauber, dennoch nicht gerade heimelig. „Sie sind einfach in die Jahre gekommen“, so Gegenfurtner. Laut Bürgermeister Manfred Preischl (FW) sind die einzelnen Kabinen bereits 20 Jahre alt, teilweise seien Schüsseln zwar auch einmal ausgetauscht worden, doch bedürfe es allmählich einer grundlegenden Sanierung.

Ebenso sieht es in den Sanitäranlagen der benachbarten alten Schulturnhalle aus. Dort hat die Toiletten für die Jungen noch nicht einmal Pissoirs, sondern eine schlichte Rinne am Boden. Die Mischbatterien für das Warmwasser in den Duschen hat laut Preischl schon 45 Jahre auf dem Buckel – und somit ihre beste Zeit längst hinter sich. Wenn Schüler oder Freizeitsportler hier duschen möchten, ist die Abhärtung oft gleich inbegriffen, die Armaturen am Waschbecken sind dem Hausmeister Ludwig Dienstbier zufolge zum Teil verkalkt. Vom eher nüchternen Ambiente des Ganzen – wohlwollend ausgedrückt – ganz zu schweigen. Die Kinder würden von den Lehrkräften „zur Hygiene angehalten“, sagte Brigl. Doch: „Sie nutzen es wenig.“

Einfach austauschen könne man weder Mischbatterie noch Armaturen, erklärte der Stadtbaumeister Johann Schmauser, derart alte Teile seien gar nicht mehr zu bekommen. „Wir brauchen eine ganz neue Installation.“

Wenn schon Sanierungsarbeiten erledigt würden, dann sollten auch die Waschbecken unter den Brauseköpfen verschwinden, regte Gert Sorgatz (FDP) an, denn „die sind ein Schmarrn“. Das sei zwar eine Überlegung wert, so Preischl, doch wollte er in einem zweiten Schritt auch die Sanitärräume der neuen Turnhalle einbeziehen. Es seien nur wenige Meter zu laufen, deshalb könne man schauen, ob man insgesamt genügend und vor allem bessere Duschmöglichkeiten in den beiden Komplexen schaffen könne. Denkbar sei etwa, die Zahl der Waschbecken in beiden Räumen zugunsten neuer Duschen zu reduzieren.