Neustadt
Der Mücken-Krieg hält an

Neustadt baut die Methoden zur Mückenbekämpfung aus und setzt auf Erfahrung

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

 Neustadt (gsz) Weil die heftigen Hochwasser ausblieben und die Überschwemmungen rasch wieder zurückgingen, hält sich die Zahl der Stanzen heuer in Grenzen. Ideale Gelegenheit für den Stechmückenbeauftragten Hans Weber und die freiwilligen Helferteams, sich in Abwehrstrategien einzuarbeiten.

"Wir brauchen Erfahrung", betont der zweite Bürgermeister in seinem Bericht vor dem Stadtrat. Bei jedem Einsatz lerne man aus den Ergebnissen dazu. "Wenn wir nur zehn Prozent weniger Stanzen haben, dann ist das kein Erfolg", sagt Weber. Dann müsse man weiter an den Verbesserungen arbeiten. In diesem Zusammenhang appellierte er vor allem an die Bewohner der Ortsteile an Donau und Abens, die am schlimmsten unter den Plagegeistern leiden: "Da geht es nicht ohne freiwillige Helfer." In einigen Dörfern klappe deren Einsatz schon sehr gut, in anderen müsse noch nachgebessert werden.

Seit die neue Spritze mit einer Reichweite von über 200 Metern angeschafft wurde, können auch unzugängliche Schilfgebiete mit dem biologischen Kampfmittel b.t.i. (Bacillus thuringiensis israelensis) erreicht werden. "Da haben wir eine wesentlich bessere Wirkung als im vergangenen Jahr", freut sich Weber. Damals hatte Neustadt überhaupt erst damit begonnen, die heftige Mückenplage in den Griff zu bekommen. Die hungrigen Biester hatten sich wegen der andauernden Überschwemmungen im Frühjahr und Frühsommer explosionsartig vermehrt. Positiver Effekt: Neustadt und die anderen Donau-Anrainergemeinden mussten handeln. Allerdings tat das nur die Großgemeinde, die mittlerweile mit Pförring in dieser Angelegenheit kooperiert. Münchsmünster, Vohburg, Saal und Kelheim wollen sich die Einsätze und möglichen Erfolge erst einmal anschauen.

Bürgermeister Thomas Reimer hatte damals seine Kollegen zum interkommunalen Schulterschluss aufgerufen. Die Bereitschaft für eine Zusammenarbeit signalisierten alle. Aber eben erst sobald Resultate der gemeinsamen Strategien von Neustadt und Pförring vorliegen. Derzeit ist Reimer optimistisch: "Die Zusammenarbeit klappt sehr gut."

Nach jedem Hochwasser ermittelt ein Biologe in den betroffenen Gebieten den Bestand an Larven. Denn nur wenn sich die Stechmücken in diesem Stadium befinden, wirkt b.t.i.. Es bringt die Darmzellen der Mückenlarven zum Platzen und sie verenden.

Hoffnungen, die Stanzenplage würde rasch verschwinden, zerstreute Hans Weber jetzt bei seinen Kollegen: "Ganz los werden wir die Stechmücken nie." Es brauche zudem seine Zeit, bis die Zahl der Plagegeister erheblich reduziert werde: "Das kann einige Jahre dauern."