Ingolstadt
Der Minister ruft tatsächlich

19.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

Antritts- und Abschiedsbesuch: Für ein letztes Gespräch kamen gestern Vorstandsmitglied Herbert Kern, der neue Landesvorsitzende Helmut Bahr und sein Stellvertreter Peter Schall von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nach Ingolstadt zum scheidenden Präsidenten Johann Rast (v. li.). - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Mit einer Personalrochade besetzt die Staatsregierung die Chefsessel bei den Polizeipräsidien in Ingolstadt und Nürnberg neu. Für Johann Rast, der nach Franken berufen wird, kommt der bisherige Vizepräsident Walter Kimmelzwinger von dort in die Schanz. Beide wechseln nicht ganz freiwillig.

Die Schar der Gratulanten startete mit Landespolizeipräsident Waldemar Kindler, der gestern am frühen Nachmittag die Botschaft überbrachte. "Sie sind durch!", teilte Bayerns oberster Polizist mit. Damit war bei Johann Rast angekommen, worüber seit Tagen spekuliert wurde: Der 56-Jährige packt nach nur zwei Jahren in Ingolstadt seine Koffer, um am 31. Januar Chef des Präsidiums Mittelfranken zu werden. Das war der Wunsch von Innenminister Joachim Herrmann, den der Ministerrat gestern durchwinkte.
 

Rast geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge, sagt er. Die Beförderung sieht er als Bestätigung seiner Arbeit, die er seit dem Start des Präsidiums Oberbayern-Nord geleistet hat. "Ich hatte von mir aus keinen Veränderungswunsch", sagt er aber, weil er in Ingolstadt ein Stück weit heimisch geworden sei. "Ich freue mich aber auf die neue Aufgabe."

Die Ingolstädter Polizistenlassen ihren Chef ungern ziehen. "Wir bedauern seinen Weggang sehr", sagt Peter Schall, Personalratsvorsitzender des Präsidiums. Er schätzte Rasts "offene und menschliche Art". Nun sind die Beamten auf ihren neuen Präsidenten gespannt, der Anfang Februar ins Amt eingeführt wird. "Wir empfangen ihn mit offenen Armen", versprach Schall, "wir wollen die gute Zusammenarbeit, die wir mit Herrn Rast hatten, gerne fortsetzen."

Der neue Mann ist Walter Kimmelzwinger, bisher Vizepräsident in Nürnberg. Für ihn war seine Ernennung "eher keine Überraschung mehr", sagt er dem DK. Sein Wunsch, im Heimatpräsidium an die Spitze zu rücken, erfüllte sich nicht. Aber er komme gerne nach Ingolstadt. "Das ist ja kein ganz unwichtiges Präsidium", sagt er schmunzelnd. Auch bei Kimmelzwinger stand das Telefon nicht still. Er und Rast beglückwünschten sich gegenseitig. Man kennt sich vom Studium.