Hexenagger
Der letzte Schmied im Schambachtal wird 85 Jahre alt

Norbert Huber aus Hexenagger feiert an diesem Samstag einen runden Geburtstag

05.02.2022 | Stand 10.02.2022, 3:35 Uhr
Gehören zusammen: Norbert Huber und die Hammerschmiede in Hexenagger. An diesem Samstag feiert der "Huaba-Schmied" seinen 85. Geburtstag. −Foto: Ammer (Archiv)

Hexenagger - Es ist eine besondere Symbiose: In Hexenagger verschmelzen Schmiede und Schmied seit Jahrzehnten zu einer unverbrüchlichen Einheit - beide zählen sie zu den letzten ihrer Art.

Die Hammerschmiede gibt seit mindestens 1470. Der "Huaba-Schmied" wurde am 5. Februar 1937 geboren. An diesem Samstag feiert Norbert Huber seinen 85. Geburtstag.

Steht er in der Schmiede, ist stets ein rhythmisches Hämmern aus dem Gebäude zu hören. In der alten Esse brennt das Feuer, Norbert Huber steht am Amboss und schlägt auf das glühende Metallteil ein. Es riecht nach geschmolzenem Eisen, aus dem der Jubilar seine Stücke formt. Ab und zu ist Schmiedemeister Norbert Huber noch in seiner Werkstatt zu finden, schmiedet Äxte und Hellebarden, Nägel und Hufeisen, oder führt interessierte Schulkinder und Touristen durch die mittelalterliche Werkstatt.

Am Samstag feiert der Schmiedemeister - Corona-bedingt im kleinen Kreis - mit Ehefrau Wilhelmine, seinen drei Kindern und vier Enkelkindern seinen 85. Geburtstag. Norbert Huber, ein gebürtiger Eininger, erlernte das Schmiedehandwerk und die Hufbeschlagszunft als 14-Jähriger in Abensberg und arbeitete nach einem Intermezzo in Württemberg, wohin er ging, um Geld zu verdienen, als Geselle in der Hammerschmiede in Hexenagger. Die Meisterprüfung legte er 1961 ab. 1962 heiratete er seine Wilhelmine und übernahm die Schmiede von deren Eltern.

Das Berufsbild Schmied von damals gibt es nicht mehr. Der "Huaba-Schmied" aber wollte die Tradition bewahren. Die Schmiede wurde zum Museum. Die Hammerschmiede in Hexenagger mit zwei Wasserrädern und zwei großen zentnerschweren Hämmern liegt ihm sehr am Herzen, so der Jubilar. Und auch daran erinnert sich der Norbert Huber noch gerne: Zu seinen Arbeiten gehörte die technische Mitarbeit an Schweiß- und Schneidearbeiten einiger großformatiger Eisenkunstwerke des Künstlers Werner Engelmann.

Mitte Februar steht ein weiteres Jubiläum beim "Huaba-Schmied" an: Norbert Huber und seine Wilhelmine blicken auf 60 Ehejahre zurück.

DK