Neuburg
Der letzte "Dies" der Neuburger Pfarrer

Dekanate Neuburg und Schrobenhausen gehen zusammen – Werner Dippel soll Chef bleiben

10.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:58 Uhr

Der Kirchenbesuch hat in der neuen Neuburger Pfarreiengemeinschaft mit 11 000 Katholiken nicht nachgelassen. Man spürt im Gegenteil einen Aufschwung. Jetzt werden auch die Dekanate zusammengelegt - Foto: r

Neuburg (r) Es war eine kleine Abschiedsvorstellung: Die Priester des Dekanats Neuburg trafen sich am Dienstag im Maria-Ward-Kloster zum letzten Mal als eigenständiger Zusammenschluss.

Zum 1. Advent wird die Zusammenlegung mit dem Dekanat Schrobenhausen vollzogen. Als Namen wählen die Pfarrer logischerweise Dekanat Neuburg-Schrobenhausen. Die bisherigen Dekane Werner Dippel (Burgheim) und Ludwig Michale (Langenmosen) geben ihre Ämter ab. Bis Ende Oktober unterbreiten die Dekanatsmitglieder dem Bischöflichen Ordinariat Augsburg Vorschläge für die neuen Sprecher. Letztlich bestimmt Bischof Konrad Zdarsa, wer Dekan und Prodekan (Stellvertreter) wird.

Als wählbar gelten 22 Pfarrer und Kapläne aus dem Landkreis, Ruhestandspfarrer kommen nicht mehr in Frage. Favorisiert sind der Bischöfliche Geistliche Rat Werner Dippel und Ludwig Michale als Prodekan. 2013 wäre Dippels zehntes Jahr als Pfarrer im Markt Burgheim. Ob er bleiben kann, hängt von Augsburg ab. Die Pfarrei Sinning/Oberhausen wird Burgheim zugeordnet. Bei der Neubildung einer Pfarreiengemeinschaft verlangt das Ordinariat in der Regel den Wechsel der örtlichen Priester. Neuburgs Stadtpfarrer Herbert Kohler hofft auf einen möglichst langen Verbleib Dippels im Dekanat: „Er geht alle Aufgaben kollegial und mit Elan an“. Kohler sieht durch die Vereinigung der Dekanate keine Nachteile für die Arbeit vor Ort. Für das Angebot an Gottesdiensten und Seelsorge bleibe die Anzahl der Priester entscheidend. Die Pensionäre müssten mitarbeiten, und die Arbeit der örtlichen Gemeindereferenten sei nicht hoch genug einzuschätzen – zum Beispiel in der oft aufwendigen Vorbereitung von Kommunion und Firmung.

Mit der Reform halbiert die Diözese Augsburg die Zahl von bisher rund 40 Dekanaten. Die acht Regionaldekanate im Bistum werden aufgelöst und in „Außenstellen des bischöflichen Seelsorgeamtes“ umbenannt. Der Titel Regionaldekan wird Pfarrer Walter Dippel also los. Er war zuständig für die Region Altbayern mit Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Neuburg und Rain. Priestermangel und die größer gewordenen Einheiten der Pfarreiengemeinschaften seien Hauptgründe der Reform.

Im Januar treffen sich die Mitglieder des Dekanates Neuburg-Schrobenhausen zum ersten Mal. Im Dezember begehen die Neuburger noch in Rennertshofen ihren Kapiteljahrtag: Er beinhaltet einen Gottesdienst für die verstorbenen Priesterkollegen.