Edelshausen
Der lange Weg nach Scheyern

Was die Pilgergurppe aus Edelshausen unterwegs erlebte

18.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:07 Uhr
Manfred Schalk
Die Pilger aus Edelshausen und Hohenried unterhalb des Kloster Scheyern. −Foto: Andrea Degen

Edelshausen (SZ) 22 Pilger aus Edelshausen machten sich auch heuer wieder auf den beschwerlichen Weg zum Kreuzfest nach Scheyern.

Es ist kurz vor 3.30 Uhr Sonntagfrüh. Es ist kalt und die kleine Sichel des Mondes erhellt die Dunkelheit nur wenig. Im warmgelben Licht der Straßenlampen treffen die Teilnehmer zur Fußwallfahrt von Edelshausen nach Scheyern allmählich ein.

Müde Gesichter in froher Erwartung überall. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Anita Seitz überprüft noch schnell die Teilnehmerliste. Das Pilgerkreuz mit grünen Zweigen und Blumen herausgeputzt wird vom Träger mit Scheinwerfer und Akku versehen. Genau zum zweiten Glockenschlag nehmen die 22 Teilnehmer den beschwerlichen Weg nach zum Kloster Scheyern in Angriff, zunächst noch über die hell erleuchtete Hauptstraße ging es über dunkle Feld- und Waldweg über drei Stunden bis nach Menzenbach. Bettend geht es Schritt für Schritt zum Pilgerziel Scheyern. Und nicht nur einmal hört man das laute Bellen der Hofhunde durch die stockfinstere Nacht. Erst beim Pausenstopp in Menzenbach beginnt es langsam hell zu werden. Brotzeit, Kaffee und Kuchen füllen die Energiereserven wieder auf.

Zusammen mit 34 Pilgern aus Hohenried, die zwischenzeitlich hinzugestoßen sind, geht es mit der wärmenden Morgensonne Berg auf Berg ab zum Kreuzfest nach Scheyern. Empfangen von einem Pater sucht sich jeder einen Platz im weiten Oval des Klosterhofes. Gemeinsam mit einer großen Anzahl von Gläubigen wohnt man der Eucharistiefeier, zelebriert von Abt Eduard Fischnaller vom Stift Neustadt in Südtirol, bei. Die wärmende Vormittagssonne im Rücken werden die Augen bei einigen immer schwerer, bevor der Ellbogen oder ein freundschaftlicher Klapps vom Nachbarn den Sekundenschlaf beendet. Mit dem Segen des Abtes und mit müden Beinen geht es dann motorisiert wieder nach Hause, verbunden mit unvergesslichen Eindrücken.

Manfred Schalk