Ingolstadt (smr) IN-City möchte den langen Donnerstag wiederbeleben. "Wir wollen den immer noch hohen Bekanntheitsgrad nutzen und den damals sehr beliebten Einkaufsabend neu für uns erfinden", erklärt Thomas Deiser, Vorsitzender des Werbevereins.
Zum Hintergrund: Im Oktober 1989 fand in Deutschland der erste lange Donnerstag mit Öffnungszeiten bis 20.30 Uhr statt. Er wurde ein Erfolg: Deshalb beschloss der Bundestag 1996, dass die Geschäfte an Werktagen generell bis 20 Uhr öffnen dürfen. Das war das Ende für den langen Donnerstag. Nun kommt die Neuauflage in Ingolstadt: Voraussichtlich ab April soll immer der erste Donnerstag jedes Monats zum langen IN-City Donnerstag werden, die Geschäfte der Innenstadt sollen möglichst flächendeckend bis 20 Uhr geöffnet bleiben. "Dazu wollen wir an diesen Donnerstagen jeweils in mindestens einer Nebenstraße ein Event anbieten", erklärt Deiser.
Die Idee kam bei den Gewerbetreibenden gut an, doch es wird sich zeigen, ob am Ende wirklich alle bis 20 Uhr mitspielen. Losgehen könnte es in der Sauerstraße: Bei ersten Gesprächen kristallisierte sich die Idee für eine Tanzveranstaltung heraus, mit einem Tanzboden vor dem ehemaligen Café Kürzinger. Auch für die westliche Theresienstraße gibt es laut Deiser schon Vorschläge: Statt parkender Autos eine Bühne für Livemusik und Modenschauen.
Der innerstädtische Einzelhandel bedauert die Abschaffung des langen Donnerstags bis heute. Damals kam es zu Umsatzverlagerungen hin zu 1a-Lagen und in größere Einkaufszentren an der Peripherie. Die Geschäfte im Zentrum passten ihre Öffnungszeiten den jeweiligen Kundenwünschen an, und so wurden die früher fast einheitlichen Regelungen immer unübersichtlicher. Deiser: "Mir ist keine Großstadt mit einheitlichen Öffnungszeiten in der Innenstadt bekannt. Sogar Regensburg, uns immer als leuchtendes Beispiel vorgehalten, hat schlechtere Öffnungszeiten als unsere Innenstadt."
