Pfaffenhofen
Der Kunstbetrieb in der globalisierten Welt

My Private Paradise: Gruppenausstellung in der Pfaffenhofener Kunsthalle

08.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:17 Uhr
Farbenfroh ist dieses Werk von Rui Zhang. −Foto: Foto: privat

Pfaffenhofen (PK) Die Ausstellung "My Private Paradise" des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins eröffnet am Freitag, 15. Juni, um 19.30 Uhr in der Kunsthalle im Ambergerweg 2 in Pfaffenhofen.

Sie ist Teil des Programms der diesjährigen Paradiesspiele der Stadt Pfaffenhofen. Bei der Eröffnung sind die Künstler anwesend.

Wolfgang Ellenrieder (München) und Thomas Rentmeister (Berlin) sind Professoren an der Braunschweiger Hochschule der Künste, der eine für Malerei, der andere ist ein Bildhauer. Als Künstler sind sie beide Meister groß angelegter Inszenierungen, die das Spiel mit Ausdruck, Sehgewohnheiten und Erwartungen des Publikums, aber auch mit den inneren Gesetzen und Dynamiken der Kunst meisterlich beherrschen. Ihre Arbeiten sind diskursiv, kontrovers und humorvoll, aber auch formal sehr reizvoll. Zuletzt waren die beiden Künstler zusammen in der Galerie des Rathauses München am Marienplatz in der Ausstellung "Haunted House" zu sehen.

Für Pfaffenhofen nun haben sie zehn ehemalige Studierende zu einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Titel "My Private Paradise" eingeladen. Die Themenstellung dieser Ausstellung, inspiriert vom Thema der Pfaffenhofener Paradiesspiele, bringt gesellschaftliche und kunstgeschichtliche Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre der Globalisierung zusammen, zeigt sich doch weltweit eine frappante Aufspaltung des Kunstbetriebs: auf der einen Seite gibt es die Celebrity Culture, eine Art von Ikonenvermarktung von Künstlern, die zu einer Art von globalen Marken geworden sind oder pure visuelle Unterhaltung bedienen und auf der anderen Seite eine Idee von Kunst als Politik und Engagement, die oft nicht ganz frei ist von einem Übermaß an Moralismus und Widersprüchen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach einem Schisma in der Kunst. Wohin bewegen sich junge Künstlerinnen und Künstler? Wie ist ihre Sicht auf diese Problematik? Wie erringen sie Kenntlichkeit, angesichts tausender junger Künstler, die jedes Jahr von den Kunstakademien weltweit kommen und alle nach demselben suchen: als eigenständige Künstler wahrgenommen und (wieder)erkannt zu werden.

Aus dieser Fragestellung ergibt sich die zentrale inhaltliche Klammer der für die Ausstellung ausgewählten Positionen. Die beteiligten Künstler Marlene Bart, Sebastian Bartel, Serena Ferrario, Stella Förster, Fabian Lehnert, Paloma Riewe, André Sassenroth, Lisa Seebach, Daniel Wolff und Rui Zhang fokussieren in ihren Arbeiten die Gründung eigenständiger Systeme und behaupten sich so gegenüber den divergierenden Segmenten des Kunstbetriebs. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Textbeiträgen von Steffen Kopetzky, Wolfgang Ullrich und Annette Tietenberg im Kettler Verlag, Dortmund.

Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Sparkasse Pfaffenhofen statt.

Die Ausstellung "My Private Paradise" läuft vom 16. Juni bis 29. Juli in der Kunsthalle am Ambergerweg. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonn-/Feiertag 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Eine Führung durch die Ausstellung bietet am 24. Juni der Künstler Fabian Lehnert an (ab 16 Uhr, Eintritt frei). Bei der Nacht der Kunst am Freitag, 29. Juni, steht ein Live-Streaming des Surround-Hörstücks "Der Kunstkopfmann" von Helmut Kopetzky an, 18 bis 22 Uhr. Eine weitere Führung durch die Ausstellung ist am 15. Juli mit Professor Wolfgang Ellenrieder (ab 16 Uhr, Eintritt frei). Die Finissage wird am 29. Juli ab 17 Uhr bei freiem Eintritt stattfinden, mit Buchvorstellung mit Buchvorstellung mit Sektempfang. Professor Wolfgang Ellenrieder wird dabei anwesend sein.