Eichstätt
Der Krieg hat in Pandemie-Zeiten nicht aufgehört

Shalompreisträger Massimo Del Bene bittet um Spenden für das Projekt "War Children Hospital"

17.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:31 Uhr
Shalompreisträger 2020: Massimo Del Benemit dem Projekt War Children Hospital. −Foto: privat

Eichstätt - Der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat in Absprache mit dem neuen Shalompreisträger Massimo Del Bene entschieden, die Shalompreisverleihung, die für den 25. April geplant war, wegen der Corona-Pandemie zu verschieben.

Sobald die Bedingungen es zulassen, wird eine feierliche Verleihung stattfinden. Das hat der Arbeitskreis Shalom jetzt mitgeteilt.

Er bittet darüber hinaus im Namen des Preisträgers dringend um Spenden für das Projekt War Children Hospital. Der renommierte Handchirurg Del Bene, der viele Flüchtlinge, die in Lagern in Libyen gefoltert wurden, operierte, hat in Legnano in der Lombardei ein Krankenhaus geplant. Hier sollen Kinder, die durch Kriegshandlungen verletzt wurden, von Fachleuten operiert werden. Vielfach können Kinder und Jugendliche in Kriegsgebieten allenfalls notdürftig versorgt werden, meist bleibt jedoch nur die Amputation.

Das Gebäude in Legnano hat die Regionalregierung der Lombardei zur Verfügung gestellt, Ärzte und Pfleger sind bereit, dort ehrenamtlich zu arbeiten. Die laufenden Kosten sollen über Spenden und die Hilfe von Unicef finanziert werden.

Kriegshandlungen haben auch in Zeiten der Pandemie nicht aufgehört, heißt es in der Mitteilung. In Syrien etwa lassen Assads Armee und die mit ihm verbündeten russischen Truppen demnach bewusst Krankenhäuser, Schulen und Marktplätze bombardieren.

Massimo Del Bene schreibt in einer E-Mail vom 12. April an den AK Shalom: "Dieses Virus verändert die Welt. Es führt uns vor Augen, dass wir nicht allmächtig sind und wie wichtig der Zusammenhalt und die Liebe unter den Menschen sind. Leider ist dies eine schmerzliche Form der Wiederherstellung der wahren und universellen Werte der Menschheit.

Durch Gier und Profitsucht beuten wir Menschen die Umwelt aus. Durch den Lockdown ist die Luft bereits spürbar sauberer geworden. Menschen werden gezwungen, zuhause zu bleiben. Der positive Aspekt ist, dass Eltern und Kinder in engerem Kontakt miteinander sind. Die Abwesenheit der Möglichkeit von körperlicher Nähe zeigt uns, wie wichtig diese ist. "

Der Shalompreis ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. Er wird seit 1981 verliehen. Im vergangenen Jahr konnten 28500 Euro an ein Projekt zum Schutz von Minderheiten in Ungarn überwiesen werden. Das Preisgeld wird ausschließlich durch Spenden zusammengetragen. Spendenkonto: Katholische Hochschulgemeinde Eichstätt; Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte; IBAN: DE347216 0818 0109 620320; Stichwort Shalompreis 2020.

HK