Geisenfeld
"Der könnte uns länger erhalten bleiben"

Bei Amtseinführung von Polizeichef Klement Kreitmeier ist auch personelle Unterbesetzung ein Thema

18.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Als Einstandsgeschenk überreichte Geisenfelds Bürgermeister Christian Staudter - auch im Namen seiner Amtskollegen - ein Glaskrügerl an den neuen Polizeichef Klement Kreitmeier. - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (DK) Der Neue sei "in einem Alter, wo die Chancen groß sind, dass er uns erhalten bleibt", stellte Geisenfelds Bürgermeister augenzwinkernd fest. Bei der Amtseinführung des neuen Polizeichefs Klement Kreitmeier war aber auch die massive personelle Unterbesetzung der Dienststelle ein Thema.

Seit dem 4. Oktober steht der 55-jährige Ingolstädter der Geisenfelder Polizeiinspektion vor, gestern nun wurde er offiziell in sein neues Amt eingeführt. Wobei die Feierstunde im Besprechungsraum der Inspektion auch den Rahmen für die Verabschiedung des Interims-Dienststellenleiters Christian Asner bildete. Dieser bezeichnete seine gut sechs Monate in Geisenfeld als "anspruchsvolle Zeit", in der er "viel gelernt" habe. Für das gute Miteinander dankte Asner nicht nur seinen Geisenfelder Beamten-Kollegen, sondern auch den Bürgermeistern der sieben von der Inspektion betreuten Gemeinden. Diese Rathauschefs waren zu der Feierstunde genauso erschienen wie Landrat Martin Wolf (CSU) und die gesamte "Polizei-Prominenz" des Präsidiums Oberbayern-Nord - mit dem Präsidenten Walter Kimmelzwinger (kleines Foto oben) und dessen Stellvertreter Günther Gietl an der Spitze. Kimmelzwinger dankte Asner für seine "tadellose Arbeit" in Geisenfeld und stellte etwas näher dessen Nachfolger vor, der dank seiner großen praktischen Erfahrung - zuletzt als stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Ingolstadt - und seiner "Kommunikationskompetenzen" der richtige Mann für den Chefposten in dieser Dienststelle sei. Kimmelzwinger würdigte die überdurchschnittliche Aufklärungsquote der Geisenfelder Inspektion und verwies darauf, dass die prozentuale Straftatenquote hier deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt liege. "Die Sicherheitslage hier kann als gut bezeichnet werden", bilanzierte der Polizeipräsident, woran auch die gehäuft auftretenden Auseinandersetzungen in den Asylbewerberunterkünften nichts änderten. Diese Vorfälle blieben fast immer "intern" und hätten keinerlei Auswirkungen "auf die Sicherheit des öffentlichen Raumes".

Wohl aber auf die Arbeitsbelastung der Polizei, wie Kimmelzwinger betonte. Gerade vor diesem Hintergrund nannte der Polizeipräsident die drastische personelle Unterbesetzung der Geisenfelder Inspektion "bedauerlich". Dem Soll von 44 Beamten stünden nur 32 Polizisten gegenüber. Mit 73 Prozent der Soll-Stärke liege Geisenfeld "ziemlich am Ende aller Inspektionen im Bereich des Polizeipräsidiums", führte Kimmelzwinger aus.

"Wir werden aber versuchen, euch hier wieder etwas weiter nach vorne zu bringen", sagte der Polizeipräsident zu, eine Hoffnung, die auch Landrat Martin Wolf und - stellvertretend für seine Bürgermeisterkollegen - Christian Staudter zum Ausdruck brachten. "Die Beamten hier haben wegen der Unterbesetzung schon eine massive Arbeitsbelastung", betonte der Geisenfelder Bürgermeister. Der neue Polizeichef, so Staudter, könne sich darauf freuen, "dass hier BRK, Feuerwehr und Polizei schon von je her sehr eng und vertrauensvoll kooperieren".

Wolf und Staudter stellten aber auch klar, dass sie sich - im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit - wieder mehr personelle Kontinuität an der Spitze der Inspektion wünschen würden. Und Kreitmeier machte in diesem Punkt Hoffnung: Er habe nicht vor, so betonte er, sein neues Amt so schnell wieder abzugeben.