Alberzell
Der kleine Rote

<DK-XY_trifft>GARAGENSCHÄTZCHEN (16):</DK-XY_trifft> Fiat 850 Sport Spider Cabrio, Baujahr 1969

29.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:28 Uhr
  −Foto: Floerecke

Alberzell - Da parkt er also in der Auffahrt, der Fiat 850 Sport Spider Cabrio.

Und wartet auf seine erste Ausfahrt in diesem Sommer. Schnell noch das Ladegerät von der Batterie entfernt, das Verdeck abgenommen, es unter der Abdeckung verstaut, und der große Augenblick für Ursula Schäfer kann kommen: Sie startet den kraftvollen, im Heck verbauten Motor ihres Garagenschätzchens. Langsam runter von der Auffahrt, etwas Gas gegeben, und schon kann es losgehen auf den Straßen um Alberzell.

Ursula Schäfer kommt ins Schwärmen, wenn sie von ihrem für sie "schönsten Sportwagen überhaupt" erzählt. Seit sechs Jahren hat sie ihn, ihren "kleinen Roten", wie sie ihn getauft hat. Drinnen die schwarze Lederausstattung, das filigrane Holzlenkrad und die runden Anzeigen. Reichlich Platz für zwei Personen ist vorhanden. Mit der stromlinienförmigen und eleganten Karosserie, dem erhöhten Heck und der ganzen Dynamik mag der Wagen aus dem Jahr 1969 sogar ein wenig an das Design von Ferrari erinnern.

Nur das Verdeck ist neu, sonst steht der Sport Spider der Alberzellerin im Originalzustand da. In der Spitze fährt der Oldtimer mit seinem wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotor bei Heckantrieb und 52 PS maximal 154 Kilometer pro Stunde. Vorne im Kofferraum bleibt neben dem Ersatzreifen etwas Platz fürs Reisegepäck. Mittlerweile zur Rarität geworden, war dieser Fiat in den 60er- und 70er-Jahren ein alltagstauglicher Sportwagen, der überwiegend von Frauen gefahren worden sei, erzählt Ursula Schäfer. Zwei Modellreihen gab es davon, zum ersten Mal wurde der Spider 1965 vorgestellt. Bis 1973 wurde er in Turin produziert. Für den US-amerikanischen Markt designten die Italiener sogar eine Variante mit abweichenden Details wie den zusätzlichen Bügeln an der Stoßstange oder den ergänzenden Rückfahrscheinwerfern.

Bei Ursula Schäfer war es Liebe auf den ersten Blick. Das "kleine, süße Autochen", wie die Alberzellerin sagt, hat sie bei einem bekannten Ehepaar gesehen. Als der Flitzer dann auch noch gleich zum Verkauf angeboten wurde, griff sie ohne zu zögern zu. Und hat das bis heute nicht bereut.

Was für sie nicht ganz optimal ist: Die Rostanfälligkeit und der Umstand speziell bei ihrem Cabrio, dass es nicht regnen darf, denn allzu viel Wasser verträgt das Stoffverdeck nämlich nicht. Aber schließlich ist ihr kleiner Roter ja ein Sommerauto, das sie ausschließlich bei schönem Wetter draußen bewegt.

SZ

Thomas Floerecke