Ingolstadt
Der Kämpfer hat nur einen Wunsch

Panther-Kapitän Tyler Bouck hofft nach zwei Kreuzbandrissen auf eine verletzungsfreie Saison

19.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:39 Uhr
Tyler Bouck −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Tyler Bouck spielt beim ERC Ingolstadt seine fünfte Saison. Seit 2011 führt er die Panther als Kapitän an. Nach zwei Kreuzbandrissen zählt für den 33-Jährigen vor allem eines: Gesundheit.

Bouck ist beim ERC Ingolstadt nicht gerade vom Glück verfolgt. Zweimal schon musste sich der kanadische Stürmer nach Kreuzbandrissen monatelang quälen und sich ins Team zurückkämpfen. Aber er hat es geschafft und ist auch beim neuen ERC-Trainer Niklas Sundblad als Kapitän gesetzt. „Da gab es für mich nichts zu überlegen. Tyler hat Führungsqualitäten und spielt mit viel Leidenschaft. Er gibt alles für das Team“, sagt Sundblad, der den Kanadier zuvor nicht persönlich kannte.

Neben Bouck ernannte Sundblad vier Assistenten, die den Kapitän jeweils wechselweise unterstützen sollen: Patrick Hager, Patrick Köppchen, Jared Ross und Derek Hahn. Der Chef jedoch ist Tyler Bouck. Sportdirektor Jim Boni holte den physisch starken Profi 2009 nach Ingolstadt und ist von dessen Eigenschaften überzeugt. „Tyler ist ein Charakterspieler. Er gibt immer alles und stellt die Mannschaft vor seinen eigenen Erfolg. Wir brauchen viele solche Spieler, die Verantwortung übernehmen“, sagt Boni und fordert dessen Kollegen zur Nachahmung auf.

Bouck ist schon lange im Geschäft. Bereits mit 16 Jahren zeichnete sich die Profikarriere des Kanadiers ab, als er für die Prince George Cougars in der Western Hockey League seine ersten Einsätze bestritt. Mit 20 schaffte der 1,83 Meter große Stürmer den Sprung in die NHL und erfüllte sich damit einen Traum.

Für die Dallas Stars, Phoenix Coyotes und Vancouver Canucks bestritt der frühere U-20-Nationalspieler insgesamt 93 NHL-Spiele und erzielte vier Tore. Der große Durchbruch blieb dem technisch limitierten Stürmer aber versagt.

Dafür sind umso mehr die Kämpferqualitäten des aus Camrose bei Edmonton stammenden Profis gefragt. „Er ist ein guter Checker, und ich will seine Qualitäten vor allem auch in Unterzahl nutzen“, sagt Sundblad. Dabei kann Bouck durchaus auch ein produktiver Scorer sein.

19 Treffer gelangen ihm in seiner Premierensaison in der DEL, ehe ihn sein Verletzungspech immer wieder zurückwarf. „Ich hoffe, dass ich endlich gesund bleibe. Ich habe hart gearbeitet und alles dafür getan, wieder fit zu werden“, sagt Bouck, der in bisher 152 DEL-Spielen für die Panther 38 Tore erzielte.

Eigentlich könnte Bouck, der noch ein Jahr bei den Panthern unter Vertrag steht, frohen Mutes in die neue Saison gehen. Wäre da nicht ein anderer, persönlicher Schicksalsschlag: Während der Saisonvorbereitung verstarb sein Vater nach einem Unfall. Bouck muss also wieder einmal kämpfen, aber er weiß zumindest, dass neben seiner Frau Carly und den beiden Söhnen Jack und Noah auch der ERC Ingolstadt und seine Fans hinter ihm stehen.