Birkach
Der Innenminister gratuliert am Rothsee

Birkach (HK) Der ehemalige parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Hansgeorg Hauser, hat am Samstag seinen 70. Geburtstag am Rothsee gefeiert. Hauser gilt als einer der bedeutendsten Politiker des Landkreises – kein Wunder also, dass viele Politiker an der Feier teilnahmen.

Hansgeorg Hauser sehe mit 70 noch aus wie ein 50-Jähriger, erklärte der CSU-Kreisvorsitzende Volker Bauer in seiner Rede bei der Feier des CSU-Kreisverbandes. Trotz seines jugendlichen Aussehens kann Hauser neben seinen zwei Kindern mittlerweile drei Enkelkinder vorweisen.

Neben Hausers Familie war auch viel politische Prominenz am vergangenen Samstag zum Strandhaus Birkach an den Rothsee gekommen, um mit dem Jubilar seinen Geburtstag zu feiern: Die Liste reichte von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann über die Bundestagsabgeordneten Marlene Mortler und Kurt Eckstein bis zum Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch. Außerdem gratulierten der Fraktionsvorsitzende im Bezirkstag, Ernst Schuster sowie die Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel und Bernd Eckstein. Auch zahlreiche Bürgermeister und der Oberbürgermeister von Erlangen, Siegfried Balleis, waren unter den Gästen. Für das musikalische Rahmenprogramm war Malissa Hüttner aus Greding zuständig, die vor kurzem den Weltmeistertitel auf der Steirischen Harmonika gewonnen hatte.

Innenminister Herrmann dankte dem Jubilar für alles, was er für den Bund und die Region geleistet habe. Als Geschenk überreichte ihm der Minister eine Ausgabe der Münchener Nachrichten vom 22. Juni 1943 – was nicht hundertprozentig passt, denn Sonntagskind Hauser wurde am 20. Juni 1943 in Plöckendorf geboren. Nach seinem Abitur 1963 am Adam-Kraft Gymnasium in Schwabach leistete er bis 1965 Wehrdienst. Danach begann er mit einem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen. In dieser Zeit ging er auch für Praktika in die USA und nach Frankreich. 1970 machte er seinen Abschluss zum Diplomkaufmann und ging bis 1974 zur Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse als Prüfungsassistent. Ab 1975 arbeitete Hauser als Steuerberater und hatte bis 1990 seine eigene Kanzlei.

Seine politische Karriere begann eigentlich recht spät, im Jahr 1984. Trotzdem ging es für Hauser steil nach oben: Er wurde schnell in den Gemeinderat und später auch in den Kreistag gewählt. Auf kommunaler Ebene brachte Hauser ebenso viel Kraft und Energie ein, wie ab 1990 im Bundestag.

Den Höhepunkt seiner politischen Karriere erreichte er schließlich, als ihn der damalige Finanzminister Theo Waigel zu seinem parlamentarischen Staatssekretär am 15. November 1995 machte. Durch das volle Vertrauen, das Waigel ihm entgegenbrachte, wurde Hauser in konkrete Aufgaben mit unmittelbaren Entscheidungen eingebunden. Sein breites Wissen und seine Erfahrung im Wirtschaftsbereich wurden sehr geschätzt. Er habe damals eine wichtige Rolle gespielt, erzählte Herrmann.

Nach dem Regierungswechsel 1998 war Hauser noch bis 2002 stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Lob kam vom Innenminister auch für die stets freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie das große soziale Engagement des Jubilars außerhalb der Politik. „Du hast das Herz am richtigen Fleck“, schloss Herrmann schließlich seine Laudatio.

In seiner Dankesrede erinnerte das Geburtstagskind daran, dass er bei einer Hausgeburt zur Welt gekommen sei und noch immer in seinem Geburtshaus wohne. Sein Geburtstag sei außerdem auch in der Geschichte des Sports noch immer ein ganz besonderer Tag. Denn am 20 Juni 1943 sei der TSV 1860 München durch einen Sieg über Bayern München oberbayerischer Meister im Fußball geworden. Zudem sei an einem 20. Juni – nämlich 1948 – auch die Deutsche Mark eingeführt worden. Und ebenfalls an einem 20. Juni, diesmal im Jahr 1991, sei die Entscheidung gefallen, ob Bonn die Bundeshauptstadt bleibe, oder ob Berlin den neuen Regierungssitz bekomme.

Der Rednitzhembacher beteuerte in seiner Rede, dass er seine politische Karriere nie geplant habe. Alles habe sich einfach so ergeben. Er blicke auf eine spannende Zeit mit einer dynamischen Entwicklung zurück und sei zufrieden, dass er noch immer ehrenamtlich im aktiv sein könne. Der 70-Jährige ist seit 1993 Mitglied im Verwaltungsrat der Rummelsberger Anstalten und seit 2004 Mitglied im Stiftungsbeirat des Vereins Lebenshilfe Nürnberger Land. Außerdem engagiert sich Hauser seit 2005 als Vizepräsident und Schatzmeister der Special Olympics Deutschland.