Hilpoltstein
Der Ideensammler

CSU-Bürgermeisterkandidat Christoph Raithel startet seine Wahlkampagne mit einem Appell zum Mitmachen

07.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:53 Uhr
Begeistert von ihrem Bürgermeisterkandidaten: Hilpoltsteins CSU-Ortsvorsitzende Ulla Dietzel (Mitte) mit Christoph Raithel und dessen Ehefrau Regina. −Foto: Münch

Hilpoltstein (HK) "Eine Idee für Hilpoltstein": Mit diesem Leitspruch zieht Christoph Raithel als CSU-Kandidat in die Bürgermeisterwahl 2020. Bei der Jahresversammlung des Ortsverbandes Hilpoltstein/Meckenhausen hat der 33-Jährige am Dienstagabend vor drei Dutzend Mitgliedern seine Antrittsrede gehalten.

Das einzige Raunen, das an diesem Abend die Runde macht, muss Christoph Raithel einstecken, als er auf seinen Lebenslauf zu sprechen kommt. "Ich bin geboren und aufgewachsen in Roth", sagt Raithel und macht eine Kunstpause. Wohl wissend, dass die vielen alteingesessenen Hilpoltsteiner im Saal an dieser Stelle murren und murmeln. Aber es ist ein wohlwollendes Murmeln, das Raithel, dem Rother, hier begegnet. Wahrscheinlich auch, weil er gleich zu Beginn seiner Rede klargestellt hat: "Hilpoltstein ist mein Zuhause." Und dieses Zuhause will er ab 2020 als Bürgermeister maßgeblich gestalten.

In seiner "Idee für Hilpoltstein", die Raithel zum Auftakt seiner Wahlkampagne skizziert, sieht sich der CSU-Kandidat vor allem als Ideensammler, um die "schöne Stadt" noch schöner und besser zu machen. Auf breiter Front - bei Bürgern, Vereinen, Institutionen und Unternehmen - will sich Raithel umhören, "wo es klemmt und wo ich helfen kann". Und zwar auf allen denkbaren Kommunikationswegen: im persönlichen Gespräch, am Telefon oder auch im Chat über die sozialen Netzwerke. Etwa ein halbes Jahr lang hat er ab jetzt für seine Ideenfindung eingeplant, bevor er aus seinen gesammelten Erkenntnissen ein Wahlprogramm entstehen lässt. "Lassen Sie Ihre und meine Ideen zu einer Idee für Hilpoltstein werden!", lautet Raithels Aufruf.

Hilpoltstein solle ein attraktiver Standort sein und nicht nur eine Schlafstadt. Das gehe, sagt Raithel mit dem Verweis auf seine berufliche Tätigkeit als Amtsleiter für Kultur und Tourismus der Stadt Beilngries, langfristig nur gemeinsam mit den Betrieben und den verschiedenen Einrichtungen am Ort. Eine Stadt erfolgreich zu machen, sei alleine gar nicht möglich. "Als Bürgermeister muss ich eine Kultur pflegen, um herauszufinden, wer die besten Ideen hat." Und diese Ideen gelte es dann ohne Scheuklappen zu fördern und umzusetzen. Dass er schon viele Ideen für Hilpoltstein gefördert und umgesetzt hat, daran lässt Christoph Raithel in seiner Bewerbungsrede keinen Zweifel. Aus seiner Zeit als Mitarbeiter im Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Hilpoltstein sei ein Schwerpunkt seiner Arbeit die Ausarbeitung eines Konzeptes für die Residenz gewesen. "Mit der ResidenzKultur konnte ich das Haus mit Leben füllen", sagt Raithel. Darüber hinaus habe er ein ganzjähriges Kulturprogramm für die Stadt entwickelt, auch mit neuen Veranstaltungsformaten wie etwa dem Open-Air-Kino im Residenzhof.

Auch als Vorsitzender des Hilpoltsteiner Museums- und Heimatvereins habe er in den eineinhalb Jahren seiner Amtszeit schon einige Ideen umsetzen können, damit die Stadt "nicht nur erhalten, sondern auch erlebbar wird", sagt Raithel. "Aber ich will noch mehr."

Dass Christoph Raithel die richtige Besetzung für den Chefsessel im Hilpoltsteiner Rathaus sei, findet die CSU-Ortsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeisterin Ulla Dietzel. "Er täte Hilpoltstein gut", sagt Dietzel, die sich als vorangegangene CSU-Kandidatin mit nur 20 Prozent der Stimmen bei der Bürgermeisterwahl 2014 begnügen musste. "Christoph hat hoffentlich mehr Erfolg als ich." Damit dies gelingt, habe der CSU-Ortsverband nun schon eineinhalb Jahre vor der nächsten Kommunalwahl seinen Kandidaten präsentiert. Denn so bleibe genügend Zeit, "dass wir als Team zusammenwachsen". Denn nur so könne der "anspruchsvolle Wahlkampf" gelingen.

Dass die Hilpoltsteiner CSU schon zu großen Teilen hinter Christoph Raithel steht, lässt der kräftige Applaus zum Schluss seiner Bewerbungsrede vermuten. Nur einer der Anwesenden fragt am Ende noch mal vorsichtig nach: In Roth gebe es doch einen stellvertretenden Bürgermeister namens Raithel. Der Hilpoltsteiner Bürgermeisterkandidat erklärt lächelnd, dass es sich dabei um seinen Vater handle. In seiner Bewerbungsrede hat Raithel zuvor darauf verzichtet, auf das Amt seines Vater zu sprechen zu kommen, der noch dazu dem SPD-Ortsverein in der Kreisstadt angehört. Vielleicht auch deshalb, damit es bei einem einzigen Raunen in den Reihen der Hilpoltsteiner CSU-Mitglieder bleibt.

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Jochen Münch