Rohrenfels
Der Hühnerstall als Vereinsheim

03.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:25 Uhr

Rohrenfels (ahl) Am 27. Februar 1927 fanden sich auf Initiative von Josef Jann, Hans Heckner, Xaver Kraus, Xaver Reichart, Alfons Heigemeier und Max Kempfle 21 Gründungsmitglieder zusammen und hoben den Musikverein Rohrenfels unter dem Namen „Blechmusik Rohrenfels“ aus der Taufe – genau dort, wo jetzt das 85-jährige Jubiläum gefeiert wurde, in der Brauereigaststätte Schneider.

Lehrer Rainer Reimershofer, der bereits die Vereinssatzung erstellt hat, bildet die Musiker aus, denn keiner außer ihm beherrschte ein Instrument. Es wird so fleißig geübt, dass noch im Gründungsjahr die ersten Standkonzerte gespielt werden können, wie Schriftführer Peter Böhm in der Chronik vermerkt hat.

Die nächsten Jahre geht es steil bergauf – die Rohrenfelser Musikanten werden zu begehrten Begleitern zahlreicher Feste in der Umgebung. Der Zweite Weltkrieg setzt dem erst einmal ein Ende. 1946 ergreift Otto Heckl die Initiative und belebt die Blasmusik in Rohrenfels neu. Etwa zehn Jahre später kämpft der Verein ums Überleben und wird von Anton Krell schließlich reaktiviert. Von den jungen Burschen, die er damals geworben hat, bilden einige bis heute den Grundstock der Kapelle. Von 1954 bis 1992 war Edmund Sturm musikalischer Leiter, ihm folgte Albert Paula, der heute noch den Dirigentenstab schwingt.

Als Vereinsheim dient seit 1969 der ehemalige Hühnerstall im Garten der Brauerei. Vor sieben Jahren wurde kräftig Hand angelegt und das Gebäude für 75 000 Euro komplett saniert. Dass der Betrag ausreichte, ist nicht zuletzt der hohen Eigenleistung der Vereinsmitglieder zu danken, die 5000 Stunden ehrenamtlich leisteten.

Rund 45 Auftritte meistern die Rohrenfelser Musikanten jährlich bei kirchlichen und weltlichen Festen. Ob in großer Kapelle oder kleiner Musikgruppe – das Repertoire ist weit gespannt und reicht von Tanzlmusi bis zu gefühlvoller Saitenmusi.