Eichstätt
Der Hortus in der Stadt soll weiterblühen

Zwei neue Broschüren herausgegeben - Gewinnspiel bis 7. September - Projekt soll fortgesetzt werden

24.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:55 Uhr
Tulpe, Skabiose, Echter Alant: Im Frühling, Sommer und Herbst gibt es im Beet am Pater-Philipp-Jeningen-Platz Hortus-Pflanzen zu entdecken. Auf der Tafel werden nicht nur die einzelnen Blumen, sondern auch die Gartenhistorie erklärt. −Foto: Steimle, Tourist-Information

Eichstätt - Dass es unter dem Titel "Hortus in der Stadt" an allen Ecken und Enden in Eichstätt blüht, haben viele Bürgerinnen und Bürger schon lange bemerkt.

Blumeninseln und Beete finden sich etwa am Dom- und Residenzplatz. Nun sind zwei Broschüren erschienen: Eine gibt einen vollständigen Überblick über das gesamte Projekt, die andere enthält ein Hortus-Gewinnspiel, das bis zum 7. September läuft.

So können sich Interessierte einmal quer durch die Innenstadt rätseln, wie Tourismuschef Lars Bender und Standortbeauftragte Beate Michel erklären. "Wie wird der Rittersporn im Volksmund genannt? ", "Was wurde in der Antike aus den Fasern der Brennenden Liebe hergestellt? " Jeweils drei Antworten stehen zur Auswahl. Am Ende gibt es Einkaufsgutscheine bei den Geschäften zu gewinnen, die ebenfalls in der Broschüre aufgeführt sind. Oft lässt sich schon von außen erkennen, ob ein Laden oder Lokal teilnimmt. "Wir haben jedem eine Blume zugewiesen und ein Plakat aufgehängt", sagt Bender. Ziel sei es, "Leben in die Stadt zu bekommen", fügt Michel hinzu.

Besucher sollen gerne auch von außerhalb kommen: Nun liegt die Übersichtsbroschüre im Pavillon der Region auf der Landesgartenschau in Ingolstadt aus. "Diese Zielgruppe soll zusätzlich nach Eichstätt gelotst werden", meint Bender. Denn sie sei an Gärten interessiert und davon gebe es in Eichstätt genug, angefangen beim "Gartenjuwel" Bastionsgarten, der seine Bedeutung seinem historischen Vorgänger, dem "Hortus Eystettensis" verdankt. "Der Hortus ist einer der größten Schätze hier in Eichstätt", betont Bender, der dazugehörige Prachtband von 1613 sei "international bekannt". Auf diesen Schatz werden die Besucher nun in der Innenstadt aufmerksam gemacht. Auf den Tafeln findet sich nicht nur die Garten-Historie, sondern auch Beschreibungen der einzelnen Pflanzen. Damit es in den Blumenkästen auch wächst und blüht, haben die Verantwortlichen mit der Stadtgärtnerei besprochen, welche Gewächse in Frage kommen. "Die Artischocke beispielsweise ist riesig geworden, wer hätte gedacht, dass sie sich in einem Pflanzentrog so gut entwickelt", sagt Bender. Die Beete orientieren sich am Prinzip des Buches und sind nach Jahreszeiten bepflanzt, fügt Michel hinzu.

Doch man verharre nicht nur beim Prachtband von 1613 und dem Bastionsgarten, erklärt Bender. "In Eichstätt kann man sich fast die gesamte Gartengeschichte anschauen. " Der Hofgarten, wo Stadtheimatpfleger Rainer Tredt ebenfalls zwei Hortus-Beete initiiert hat, entstand ab 1735 als repräsentativer Barockgarten, heute hat er auch die Funktion eines botanischen Gartens. Der Westfriedhof wurde 1536 errichtet und im Kulturwald lassen sich die Spuren der Aufklärung ab 1700 entdecken. "Der Biotopgarten und der Garten der Sinne bieten viele Ideen, wie man den eigenen Garten insektenfreundlich gestalten kann, ein ganz aktuelles Thema", sagt Michel. Ebenfalls im Trend liegt das "Urban Gardening" im Kapuzinergarten, wo gemeinschaftlich in der Stadt gepflanzt und geerntet wird.

Ursprünglich habe man nur darauf aufmerksam machen wollen, dass man den Bastionsgarten besuchen kann, obwohl die Burg so schlecht zugänglich ist, sagt Michel. "Das Projekt macht uns aber so viel Spaß, dass wir uns überlegen, wie wir es in Zukunft weitertreiben können", fügt Bender hinzu.

EK

In den kommenden Wochen wird der EICHSTÄTTER KURIER einzelne Hortus-Pflanzen in einer kleinen Serie vorstellen.

Tina Steimle