Rennertshofen
Der große Sprung des FC Rennertshofen

Pläne für das neue Sportheim neben Schule und Tennisheim finden Zustimmung des Gemeinderates

25.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:46 Uhr

Auch die Skater könnten einen neuen Standort für ihre Halfpipe und Rampen bekommen: David (links) und Daniel Zierer würde es freuen. Im Zentrum der Überlegungen steht aber der Neubau des Sportheimes. Das alte (Hintergrund) hat dann ausgedient. Das ganze Gelände, Eigentümer ist die Gemeinde, soll für eine Erweiterung der Firma Kettlitz genutzt werden. Der FCR zieht nur ein paar hundert Meter weiter. - Foto: Schanz

Rennertshofen (DK) Mit dem neuen Sportheim samt Fußballplatz zwischen Schule und Tennisheim, angedachter Skateranlage und Minibolzplatz entsteht im Rennertshofener Norden ein neues Aktivzentrum. Der Gemeinderat segnete die Pläne für das 800 000 Euro teure Projekt einstimmig ab.

Die Zuschauerplätze im Sitzungssaal des Rennertshofener Rathauses waren am Donnerstagabend restlos besetzt – Tagesordnungspunkt Nummer Zwei behandelte den Neubau des FCR-Sportheims. Entstehen soll es fast mittig, südlich des Schul-Sportplatzes, nur wenige Meter vom Vereinsgebäude des Tennisclubs entfernt. FCR und TCR sind sich einig, wie die beiden Vorstände Andreas Czerny und Alexander Wroclawski in der Sitzung bestätigten.

„Bisher wurde dem Tennisclub zugesichert, einen fünften Platz schaffen zu können. Das Gelände war reserviert. Jetzt gibt es eine neue Abmachung: Hier werden neue Stellplätze geschaffen“, erklärte Bürgermeister Ernst Gebert (FW). Weitere Parkplätze entstehen entlang der Industriestraße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zwischen Sportplatz und Straße könnte zukünftig auch eine Skaterbahn mit Rampen und Halfpipe errichtet werden, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Auf jeden Fall bleiben soll das Minibolzfeld. Ein neues Volleyballfeld ist angedacht.

Kern des Entwurfs ist natürlich das Sportheim selbst (siehe Grafik). Zuschauer können künftig von der Terrasse aus das Spiel verfolgen, die Mannschaft um Spielertrainer Wolfgang Rückel von der Tribüne aus anfeuern, und auch dahinter soll es Sitzmöglichkeiten geben. Im Kellergeschoss sind vier Umkleiden vorgesehen, dazu eine fünfte luxuriöse samt Ruheraum, Entmüdungsbecken und Saunabereich. Im Erdgeschoss kommt der Besucher über die Treppe, vorbei an den Toiletten und der Küche samt Theke in den Vereinsraum. „Er wurde bewusst nicht zu groß gestaltet“, erklärte Ingenieur Rupert Mayr. Daneben könnte der 53 Quadratmeter große Mehrzweckraum mit Fitnessgeräten ausgestattet werden. „Ich gehe davon aus, dass man Vereinsraum und Mehrzweckraum mit einer mobilen Trennwand versieht“, sagte Alfred Bircks (Aktive Bürger). „Falls man mal mehr Platz braucht.“ Den Gang hinter soll dann das Vorstandsbüro entstehen. „Das ist heutzutage eigentlich Pflicht für jeden Fußballverein“, erklärte Mayr. Insgesamt habe man lediglich die Fensterflächen und die Dachneigung reduziert, sonst seien am ursprünglichen Entwurf nur Kleinigkeiten geändert worden.

„Also Herr Mayr, ich finde das eine tolle Leistung, einen tollen Entwurf, aber leider am falschen Platz“, spielte Heinrich Müller (SPD/UB) auf das alte Thema der Standortfrage an. „Wir hatten ein großes Gelände. Jetzt wird es hier reingepfercht.“ Gebert konterte: „Wir haben im Konsens mit dem FCR diesen Platz gewählt, der auch bei einer Fusion mit dem SV Bertoldsheim genug Platz bieten würde.“ Alle anderen Standorte hätten erhebliche Nachteile, etwa bei der Erschließung.

Eva Hackenberg (FW) wandte sich gegen den Skaterplatz – stattdessen solle man mehr Stellplätze schaffen. Das sei aber aufgrund der Absenkung des Geländes „der schlechteste denkbare Standort für Stellplätze“, widersprach Gebert.

Der Bürgermeister berichtete von zwei Einwendungen besorgter Bürger aus dem Bereich Weinbergsiedlung. Die Anwohner befürchten starke Lärmbelästigung bei Heimspielen des FC Rennertshofen. Das Gemeindeoberhaupt beschwichtigte allerdings: Der Sportplatz sei vom Schulgebäude abgeschirmt, die Abstände zur nächsten Wohnbebauung seien akzeptabel. Außerdem sei das Areal von jeher als Sportplatz im Flächennutzungsplan eingezeichnet. „Der FCR weiß, dass er auf eigene Kosten ein Lärmschutzgutachten in Auftrag geben muss“, so Gebert. Die Einwendungen sollten also kein Hinderungsgrund sein.

Finanzieren will der FCR das Vorhaben mit Arbeitsleistungen der Mitglieder, Eigenmitteln und Zuschüssen von der Gemeinde, des Landkreises und des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV). Bis 2016 muss der Sportverein aus den alten Anlagen ausgezogen sein. Das betagte Sportheim wurde 1967 von der Gemeinde als Schulsportanlage gebaut und dann an den Verein verpachtet. Weil das Chemieunternehmen Kettlitz erweitern will, stellt die Gemeinde das Gelände zur Verfügung. „Ich denke, die Planungen sind zielgerichtet, und der FCR ist auf einem guten Weg“, sagte Gebert. Der Gemeinderat hatte denn auch nur kleinere Verbesserungsvorschläge – und gab einstimmig grünes Licht.