Greding
Der große "Boss" und sein kleines Geheimnis

Das Weihnachtskonzert der Stadtkapelle Greding steht ganz im Zeichen des Zehnjährigen von Manfred Meyer als musikalischer Leiter

03.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Foto: Viola Neue

Greding (vio) Einen guten Grund zu feiern hat es bei der Stadtkapelle Greding gegeben. Denn der musikalische Leiter Manfred Meyer ist seit nunmehr zehn Jahren im Amt. Beim Weihnachtskonzert am Samstagabend hörten die rund 250 Gäste neben einem abwechslungsreichen Programm auch kleine Anekdoten aus der musikalischen Karriere des "Bosses", wie Meyer von seinen Musikern gern genannt wird.

"Hereinspaziert", ein Wiener Walzer, war nicht nur eines der ersten Stücke, mit der die Stadtkapelle ihr Publikum am Samstagabend willkommen hieß, hereinspaziert sind auch die Besucher in Scharen. Denn wann immer Manfred Meyer und Co. zu einem Konzert einladen, dann füllt sich auch die große Schulturnhalle schnell. Jeder Platz war besetzt, sogar auf den oberen Rängen lauschten die Besucher gespannt dem Programm, das die Stadtkapelle für ihre Gäste vorbereitet hatte. Und das hatte es in sich: Mit bunten Lichtanimationen, passend im Rhythmus der Musik, verwandelten die Musiker die Turnhalle am Samstagabend in eine Konzerthalle.

Maria Weichbrodt erzählte zwischen den einzelnen Stücken kleine Geschichten aus "Mannis" Musikgeschichte. Vor allem der Swing hätte es ihrem "Boss" angetan. Bereits während seines Wehrdienstes in Regensburg spielte Meyer in der Big Band der Bundeswehr. So lag es nahe, dass an diesem Abend unter anderem ein Swing-Medley aus der Krimiserie Peter Gunn die Gäste ordentlich in Schwung brachte.

Nach der ersten Konzertrunde hatten die älteren Musiker erst einmal Pause. Denn dann zeigte das Jugendorchester der Stadtkapelle unter der Leitung von Elisabeth Meyer, was es drauf hat. Die Nachwuchsmusiker bezauberten mit Titelmelodien aus bekannten Disneyfilmen wie etwa "Let it go" aus der Eiskönigin oder "Beauty and the Beast" aus dem gleichnamigen Film. Vor allem ein Melodienmix aus dem Dschungelbuch versetze viele der Zuhörer in ihre eigene Jugend zurück. Philipp Bösl übernahm hier die Ansagen, gab kurze Infos zu den Filmen und sparte auch mit kleinen Witzen zwischendurch nicht.

Nach dem frisch-flotten Auftritt des Jugendorchesters ging es wieder für die große Besetzung der Stadtkapelle an die Instrumente, denn nun folgte ein Discomedley aus den 1970er- und 1980er-Jahren mit Songs wie "Y.M.C.A." der Band Village People und Stevie Wonders Welthit ""I Just Called to Say I Love You". Warum es dieser Song ins Programm schaffte, verriet Meyer nicht explizit. "Meine Rosi weiß das schon", erklärte er aber vielsagend.

Zum Abschluss des Weihnachtskonzerts folgte noch ein Potpourri aus bekannten Weihnachtsliedern. Für die perfekte Stimmung sorgten lichtanimierte Schneeflocken im Hintergrund des Orchesters.

Als Dank für das große Engagement und Herzblut, das Manfred Meyer all die Jahre in die Stadtkapelle Greding gesteckt hat, bekam er eine Ehrennadel und eine Urkunde des nordbayerischen Musikbundes überreicht - genau so, wie ihm vor zehn Jahren der Dirigentenstab von Winfried Beck überreicht wurde.

Um eine Zugabe musste das Publikum gar nicht bitten, sie wurde bereits im Programm angedeutet. "War is over" von John Lennon sei für den Chef das Weihnachtslied schlechthin, erzählte Maria Weichbrodt. Begleitet wurde die Stadtkapelle hier vom Carmina Chor. Zum Abschluss kam Meyer selbst zu Wort und bedankt sich bei seinen Musikern. Es sei nicht nur seines, es sei "unser" Jubiläum, sagte er.

Als letztes Lied an diesem Abend spielte die Stadtkapelle "Gute Nacht Freunde" von Reinhard Mey, ein Künstler, den Meyer sehr verehrt. Doch das Publikum hatte noch immer nicht genug und forderte eine Zugabe der Zugabe, die dieses Mal nicht geplant war. Doch die Stadtkapelle Greding wäre nicht die Stadtkapelle Greding, wenn sie nicht noch etwas in der Hinterhand gehabt hätte. Und so folgten noch ein paar flotte Rhythmen, die das Publikum zum Abschluss des prächtigen Weihnachtskonzerts zum kräftigen Mitklatschen animierten.