Barcelona
Der größte Erfolg der Karriere

Christian Engelhart triumphiert bei der Blancpain GT-Series

03.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr
Feiern mit dem ganzen Team: Der Wolnzacher Autorennfahrer Christian Engelhart (vorne, Zweiter von links) mit seinen Fahrerkollegen, Teamchef Gottfried Grasser und der Boxencrew nach dem erfolgreichen Rennen in Barcelona. −Foto: Olivier Beroud/VSA, Blancpain GT Series

Barcelona (PK) Der Wolnzacher GT-3-Pilot Christian Engelhart hat am Wochenende den größten Erfolg seiner Rennfahrerkarriere gefeiert. An der Seite von Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli (beide Italien) errang er den Titel in der Fahrerwertung der europaweiten Blancpain GT-Series.

Erst zu Jahresbeginn zum Lamborghini-Werkspiloten befördert, konnte der 30-Jährige die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllen.

 

"Es war nicht das einfachste Rennen für uns - umso erfreulicher, dass wir das Wochenende mit einem Platz auf dem Podium krönen konnten", sagte er. Der Podiumsplatz wiederum, vom dem Christian Engelhart hier spricht, war am frühen Sonntagabend aber nur das Beiwerk zum totalen Triumph für das GRT-Grasser Racing Team - das i-Tüpferl sozusagen, denn die steirische Lamborghini-Mannschaft sahnte viel wertvollere Trophäen ab, als jene für den dritten Platz auf dem Circuit de Catalunya.

Barcelona war Schauplatz des Saisonfinales der Blancpain GT-Series. So waren also nicht weniger als 22 Teams angereist, um in einem abschließenden Drei-Stunden-Rennen, Europas beste GT-3-Rennfahrer des Jahres zu ermitteln. Indes hielt man bei der Grasser-Crew alle Trümpfe in den Händen, denn sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung lag man vorne. Ein Selbstläufer schien die Mission Titelgewinn dann auch zu werden, als Engelhart und Bortolotti in den Qualifyings jeweils die schnellste, beziehungsweise die zweitschnellste Runde erzielten. Den grünen Lamborghini Huracan platzierten sie somit in der ersten Reihe der Startaufstellung. Den ärgsten Konkurrenten von Bentley Team M-Sport misslang das Qualifikationstraining gänzlich - ein Start aus Reihe 14 sorgte hier für Ernüchterung.

Beste Voraussetzungen also für Engelhart, der den Lamborghini mit der Startnummer 63 in der ersten Rennstunde um den rund 4,5 Kilometer langen Kurs peitschen sollte. Jedoch lief es zu Beginn nicht nach Wunsch: "Es gab Probleme mit der Reifentemperatur, so musste ich hart kämpfen." Trotzdem fuhr er schnelle Rundenzeiten. Als Neunter übernahm schließlich Andrea Caldarelli. Schon der Boxenstopp spülte die Nummer 63 zwei Positionen nach vorn, dann gelang dem Italiener der "Move des Rennens" wie Engelhart erläutert: "Er hat mit einer einzigen Aktion drei Mercedes AMG auf einmal erwischt."

Auf Podiumskurs fahrend übergab Caldarelli also an Mirko Bortolotti, dessen finaler Stint den Charakter einer Triumphfahrt hatte. Der bereits erwähnte Bentley, als größter Konkurrent in der Gesamtwertung, war nämlich ausgeschieden. Bortolotti wiederum konnte den dritten Platz sicher nach Hause fahren. Letztlich sicherten sich Engelhart/Bortolotti neben der Fahrer-Gesamtwertung zusammen mit Andrea Caldarelli auch noch den Sieg im Endurance-Cup - einer gesonderten Wertung für Langstreckenrennen. Teamchef Gottfried Grasser durfte sich indes besonders über den Sieg in der Teamwertung freuen.

BLANCPAIN GT-SERIES

Die Blancpain GT-Series ist die Nachfolge-Rennserie der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Teilnahmeberechtigt sind Gran Turismo-Fahrzeuge der Klasse GT-3 - auch als "Supersportwagen" bezeichnet. Die Meisterschaft umfasste heuer zehn Stationen (Sprint- und Langenstreckenrennen), die in acht Ländern Europas ausgetragen wurden. Teilnehmende Hersteller waren Audi, Mercedes, Porsche, Bentley, BMW, Aston Martin, Ferrari, Nissan, McLaren und Lamborghini. Man spricht dabei vom bedeutendsten Sportwagen-Championat außerhalb der USA. | wff