Beilngries
Der gespielte Ernstfall

Wasserwachten aus dem Landkreis Eichstätt trainierten in Beilngries und Kinding

24.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Beilngries/Eichstätt (rgf) Die Wasserwachten des Landkreises Eichstätt haben im Großraum Beilngries für den Ernstfall geprobt. Unter der Leitung von Marcus Röttel, dem technischen Leiter der Kreiswasserwacht, ging es vor allem um das Verhalten bei Notfällen.

Zum Glück nur eine Trainingssituation: Bei einem Ausflug auf dem Kratzmühlsee bei Kinding sind Personen aus einem Ruderboot ins Wasser gefallen. Schwimmen können sie nicht. Rasche Hilfe ist nun gefragt. Ob die Leute noch lebend aus dem Wasser gerettet werden können, ist unklar. So lautete die Ausgangslage, mit der die Teilnehmer am Übungswochenende der Wasserwachten konfrontiert waren. „Die Aufgabe für die Gruppe ist klar: Sie muss die Personen suchen und wenn möglich lebend retten“, erklärte Röttel das Ziel.

Schnell richteten die Teilnehmer zwei Lager ein, über Funk wurden die nächsten Schritte koordiniert, Taucher wurden angefordert. Zwei Jugendliche, die in die Rolle von unter Schock stehenden Angehörigen schlüpften, stellten eine weitere Herausforderung dar. Sie mussten beruhigt, betreut und vom Einsatzort ferngehalten werden.

„Ein solcher Übungseinsatz soll das gemeinsame Vorgehen in der Gruppe schulen“, führte Röttel aus. Die ehrenamtlichen Wasserretter sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Fähigkeiten in der Praxis zu optimieren. Insgesamt 32 Personen nahmen an dem Lehrgang teil. Sie setzten sich zusammen aus der Beilngrieser, der Eichstätter und der Großmehringer Wasserwacht mit Unterstützung aus Wellheim, Altmannstein und Kipfenberg.

Zu Beginn des Lehrgangs sollten sie ein provisorisches Lager auf dem Beilngrieser Rotkreuz-Gelände beziehen. Das Prüfen der Ausrüstung zählte zu den ersten Aufgaben. Nach dem großen Einsatzszenario am Kratzmühlsee, das den Start in den zweiten Tag darstellte, standen noch weitere Truppenübungen auf dem Programm. So mussten die Wasserretter beispielsweise eine Person auf einer Brücke vom Suizid abhalten und sichern. Die Organisatoren hatten ein umfangreiches Programm zusammengestellt, um ein möglichst umfangreiches Schulungsangebot zu bieten. „In dieser Größe habe ich eine solche Übung schon länger nicht mehr betreut“, so Röttel. Er plant, künftig in jedem Jahr einen Lehrgang in dieser Form zu gestalten. Dabei sollen dann auch verstärkt andere Hilfsorganisationen eingebunden werden, um die Koordination in Notfällen noch gezielter einzustudieren.