Schwabach
Der Gesellenbrief – ein gutes Wertpapier

Freisprechungsfeier für 138 Handwerker aus dem Landkreis Roth und Schwabach – Prüfungsbeste aus Hilpoltstein und Greding

10.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:05 Uhr

Die sieben Prüfungsbesten ihres Fachs zeichnen Thomas Pirner, Vizepräsident der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd (links) und seine Ehrengäste im Schwabacher Markgrafensaal aus. - Foto: Schmitt

Schwabach (HK) Die Freisprechung ihrer der frisch gebackenen Junggesellinnen und Junggesellen hat die Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd ge-feiert. 138 Nachwuchshandwer-ker aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach erhielten von ihren jeweiligen Innungsobermeistern den Gesellenbrief.

„Damit haben sie sich ein Wertpapier gesichert, das eine gute Anlage für die Zukunft ist“, sagte Handwerkskammervizepräsident Thomas Pirner am Freitagabend im Markgrafensaal. Zu einem besonders wertvollen Papier wurde der Gesellenbrief für die sieben Prüfungsbesten ihres Fachs. Die Beste bei den Malern war Aileen Spreter aus Hilpoltstein-Hofstetten. Sie erlernte ihr Handwerk beim Hilpoltsteiner Maler Pfaller. Benedikt Baumann aus Hilpoltstein glänzte derweil als Prüfungsbester des Zimmerei-Nachwuchses. Gerhard Rehm aus Weinsfeld war sein Lehrherr. Alexander Sipl aus Greding legte die beste Prüfung bei den Maurern ab. Ausgebildet wurde er bei der Firma Schalk in Wendelstein.

Der beste Nachwuchsschreiner wohnt in Eckersmühlen. Matthias Bauer erlernte den kreativen Umgang mit Holz bei Schreinermeister Michael Bergmann in Georgensgmünd. Ebenfalls aus Georgensgmünd kommt die beste Fleischerin. Sabine Brunner erwarb ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im elterlichen Betrieb. Gleichauf an der Spitze bei den Elektronikern lagen Philipp Kaiser aus Schwabach, ausgebildet bei den dortigen Stadtwerken, und Alexander Arendt aus Spalt-Hagsbronn, dessen Ausbildungsbetrieb die Firma Hufmann in Aben-berg war.

Die beiden größten Jung-gesellengruppen kamen aus zwei klassischen Handwerksberufen. Die Schreinerinnung war mit 20 jungen Frauen und Männern vertreten. Die Friseure stellten 19 überwiegend weibliche Junggesellen. Insgesamt 18 Junghandwerker aus fünf Berufen standen für das Baugewerbe. Insgesamt repräsentierten die neuen Gesellen die Bandbreite von 18 Berufen. „Sie sind die Zukunft“, rief Friseurmeister und Kammervize Thomas Pirner in der Festrede seinen jungen Kolleginnen und Kollegen zu. Zugleich hob er deren Leistung und den Qualitätsanspruch des Handwerks hervor. Er rief die Junggesellen auf, sich stets fortzubilden. „Das Handwerk steht deshalb so gut da, weil wir uns schnell, individuell und innovativ an neue Marktverhältnisse anpassen können“, so Pirner. Mit der Entwicklung der Handwerksbetriebe in Mittelfranken zeigte er sich außerordentlich zufrieden. „Auslastung und Beschäftigtenzahlen sind sehr, sehr gut“, so der Vizepräsident.

Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger aus Gunzenhausen sah in gut ausgebildeten Mitarbeitern das wertvollste Gut der Handwerksbetriebe. „Bleiben sie dem Handwerk treu“, bat er die Junggesellinnen und Junggesellen. Grillenberger betonte, die Betriebe in Mittelfranken-Süd wollten weiter ausbilden und mit den Menschen der Region arbeiten. „Wir stehen zu unseren Beschäftigten“, so Grillenberger.

Grußworte sprachen der Schwabacher Bürgermeister Roland Oeser (Grüne) und der stellvertretende Landrat Max Netter (FDP), selbst Bauunternehmer und Ausbilder zweier Junggesellen. Oeser bezeichnete die Handwerksbetriebe insbesondere als „Gewinner der Energiewende“, denn „20 verschiedene Gewerke profitieren davon“. Krisengewinner seien auch die Bauunternehmer, denn nun sei Betongold gefragt, sagte Oeser, der für das Handwerk ausschließlich positive Zukunftsaussichten feststellte. Offiziellen Schätzungen zufolge wird das Handwerk in diesem Jahr bundesweit 20 000 bis 25 000 neue Arbeitsplätze schaffen. Max Netter skizzierte die Aufstiegschancen im Handwerk. „Nach oben gibt es keine Grenzen“, ist er überzeugt. Abschließend zitierte er die älteste aller Empfehlungen in seinem Metier. „Handwerk hat goldenen Boden, das war noch nie so zutreffend wie heute“, fand Netter.