Hilpoltstein
Der Fußballbezirk steht hinter Habermann

Mittelfränkische Delegierte wählen den Heidecker einstimmig für vier Jahre zum Bezirksvorsitzenden

10.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Der neue und alte Fuball-Bezirksvorsitzende in Mittelfranken: Dieter Habermann aus Heideck. −Foto: Fabian Frühwirth

Hilpoltstein/Herzogenaurach (HK) Der Fußballbezirk Mittelfranken wird in den nächsten vier Jahren aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung geführt: Zum Bezirksvorsitzenden wurde Dieter Habermann aus Heideck gewählt. Neue Bezirksspielleiterin ist Sandra Hofmann vom TSV Mörsdorf.

Beim Bezirkstag am Samstag in Herzogenaurach erhielt Habermann das einstimmige Votum der 195 Delegierten. Der Heidecker hatte das Amt bereits im Januar 2016 nach dem Tod von Peter Bursy übergangsweise übernommen. Mit Sandra Hofmann übernimmt erstmals eine Frau das Amt des Bezirksspielleiters. Kornelia Bayer aus Nürnberg übernimmt den Vorsitz des Frauen- und Mädchenausschusses im Fußballbezirk Mittelfranken. Erneut gewählt wurde Thomas Zankl aus Altdorf als Bezirksjugendleiter, Felix Böck aus Schwarzenbruck beerbt Michael Meier als U30-Mitglied im Bezirksausschuss.

Von den Delegierten wurde außerdem der bereits gewählte Bezirks-Schiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein aus Nürnberg bestätigt. Der Schwabacher Thomas Zöllner als Sportgerichtsvorsitzender des Fußballbezirks, Stefan Merkel (ebenfalls aus Schwabach) als Bezirksehrenamtsreferent, Neumarkt/Jura-Kreischef Thomas Jäger als Bezirksseniorenspielleiter sowie Uwe Mauckner aus Rednitzhembach als Onlinebeauftragter sollen vom BFV-Präsidium berufen werden und den Bezirksausschuss komplettieren.

"Ich freue mich sehr, dass mir die Delegierten des Bezirkstags ihr Vertrauen für die kommenden vier Jahre ausgesprochen haben", bedankte sich der alte und neue Bezirksvorsitzende Dieter Habermann. "Wir wissen, dass viele Themen und Neuerungen immer auch sehr kontrovers diskutiert werden. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass es für die Zukunftssicherung der Vereine notwendig ist, sich den Herausforderungen der Digitalisierung, des demographischen Wandels, der Veränderungen im Freizeitverhalten und des immer komplexer werdenden Ehrenamts zu stellen."

Beim Bezirkstag waren die Delegierten wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit der Vollendung des 18. Lebensjahres in Herrenmannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 70 Prozent aus. Was die Einführung einer Sperre von einem Meisterschaftsspiel nach einer Gelb-Roten Karte auf Bezirksebene betrifft, sprachen sich die Delegierten mit knapper Mehrheit dagegen aus.

Außerdem waren die wahlberechtigten Delegierten zu einem aktuellen Initiativantrag des Präsidiums des Bayerischen Fußball-Verbandes gefragt: Das Gremium hat sich mit dem Thema "Montagsspiele in der Bundesliga" befasst und dabei klar Position bezogen. So fordert der BFV mit Rücksicht auf den Amateurfußball, dass in der Bundesliga keine weiteren Spiele am Sonntagnachmittag angesetzt werden. Diesen Antrag unterstützen 76 Prozent der mittelfränkischen Delegierten.

BFV-Präsident Rainer Koch ging in seiner Rede insbesondere auf die nötige Modernisierung und Digitalisierung des Amateurfußballs in Bayern ein. Am Beispiel des "FC Digital" zeigte er die Möglichkeiten und Potenziale der technischen Entwicklungen für die Vereine und den Verband auf. "Es gibt auch nicht den einen richtigen Weg, sondern es gibt ganz viele richtige Wege, die nur ihr in eurem Verein selbst entwickeln könnt", sagte Koch und rief die Vereine dazu auf, das digitale Angebot des BFV zu nutzen, um auch in Zukunft eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche zu bleiben.

Auch die künftige Ausrichtung bei den Verbandsfinanzen wurde den Delegierten von BFV-Präsident Rainer Koch erläutert. Die "AG Finanzen", mehrheitlich bestehend aus Vereinsvertretern von Klubs aller Größen und Spielklassen sowie den Fachleuten des BFV, hatten in den vergangenen Monaten intensiv am künftigen Finanzierungskonzept gearbeitet. Der herausgearbeitete jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll dabei zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht werden, ein Drittel soll aus Gebührenerhöhungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet werden und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret seien das zehn Euro pro Monat je Verein.

Beim Bezirkstag überreichte die BFV-Sozialstiftung zudem einen Scheck in Höhe von 4000 Euro an Jakob Conrads vom ASV Niederndorf. Der elf Jahre alte Jugendspieler ist an Leukämie erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellentransplantation. Um Jakob bei den Krankenhausaufenthalten zu unterstützen und ihn generell zu betreuen, kann seine Mutter nicht ganztags arbeiten. Darüber hinaus muss die Familie noch ein Haus abbezahlen.