Bitz
Der Froschkönig von Bitz

Der Zandter Heimatforscher Gerhard Meier erklärt eine Erzählung aus Bitz

29.03.2021 | Stand 02.04.2021, 3:33 Uhr
Ob das wohl der gesuchte Froschkönig ist? Gerhard Meier hat da seine Zweifel. −Foto: Patzelt

Bitz - Sobald die nächtlichen Temperaturen um die fünf Grad erreichen, machen sich die Frösche, Kröten und Molche auf den Weg, um ihre Laichgewässer zu erreichen.

Besonders bei nasser Witterung sind die Tierchen massenweise anzutreffen.

Bald wird auch der Grimmersee bei Bitz wieder von Fröschen bevölkert und ihr lautes Quaken weithin zu hören sein. Und auch der Karfreitag ist nahe. Dazu passt eine Sage vom Bitzer Froschkönig, die der Zandter Heimatforscher Gerhard Meier ausgegraben und in seine Sammlung aufgenommen hat.

Auf dem Grund des Grimmersees, so heißt es in der Erzählung, sollen große Reichtümer im Verborgenen liegen. Bei Vollmond kommen einige davon zum Vorschein. Denn da trägt ein jeder der unzähligen Frösche, die im See leben, eine goldene Krone, wie in dem bekannten Märchen der Brüder Grimm, auf dem Kopf. Bei manchem Hüpfer ist diese fast so groß wie eine Kinderfaust.

Aber nur am Karfreitag, wenn von der nahen Bitzer Kirche St. Georg das Mittagsläuten zu hören ist, ist es möglich, einem dieser gekrönten Frösche habhaft zu werden und sich dessen Krone für immer anzueignen. Meier weiß, dass es dazu allerdings nie kommen kann und die Geschichte weiterhin im Bereich der Sage bleiben wird. Denn es fehlt eine wichtige Grundlage: Es ist unmöglich, das Zwölfuhrläuten von der Kirche zu hören und eines Frosches habhaft zu werden. Am Karfreitag schweigen die Stimmen Gottes - laut Volksmund sind dann alle Glocken "zur Trauer in Rom".

pa