Eichstätt
Der Froschkönig als Machotyp

Grundschüler von St. Walburg interpretieren bekanntes Märchen auf frische und witzige Weise

13.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:04 Uhr

Frisch und frei präsentierte die Theatergruppe unter Leitung von Lehrerin Andrea König ihre verschiedenen Versionen des Märchens „Der Froschkönig“. Dabei gab es auch einmal Charaktere wie einen Macho-Frosch und eine höchst zickige Prinzessin. - Foto: privat

Eichstätt (ddk) Im Rahmen eines kleinen Schulfestes mit Theateraufführung und sommerlichen Erfrischungen erlebten Eltern, Geschwister und Gäste der Sankt-Walburg-Grundschüler die Aufführung des Theaterstücks „Der Froschkönig“ in einer ganz eigenen Choreographie.

Dritt- und Viertklässler der Arbeitsgemeinschaft „Theater“ unter Leitung von Andrea König boten eine ebenso beeindruckende wie witzige Interpretation des bekannten Märchens und erhielten lang anhaltenden Applaus.

Wie kann sich ein altbewährtes Märchen ändern, wenn die Hauptfiguren plötzlich einen anderen Charakter haben? Diese Frage stellten sich die Schüler der Theatergruppe mit ihrer Lehrerin Andrea König und probierten gleich einmal aus, wie ein frecher Frosch, ein ängstlicher Frosch oder gar ein „Macho-Frosch“ auf die Handlung wirkt (eindrucksvoll gespielt von Emre Köse, Joshua Harrer und Melisa Tufan). Dass sich durch verschiedene Verhaltensweisen des Frosches natürlich auch die Haltung der Königstochter ändert, stand außer Frage: Wie reagiert sie, wenn sie ängstlich, frech, gar zickig ist? Jungdarstellerinnen Julika Noah, Rosalie Stegmann und Emelie Kopischke hatten auf diese Frage ebenso wie Königin Luzia Schweizer pfiffige Antworten parat. Dabei entstand wieder einmal eine lustige und erfrischende Theateraufführung. Es war deutlich zu spüren, dass sich die Theatergruppe intensiv mit dem Märchen „Der Froschkönig“ auseinandergesetzt hatte, bevor Rollen, Texte, Handlung und Choreographie des Stückes von den Kindern der Theatergruppe während der Vorbereitungszeit frei erfunden und entwickelt worden waren. Aus den vielen verschiedenen Ideen, die die Schüler bei ihren Proben entwickelten, entstanden verschiedene Charaktere der Darsteller, die bei der Theateraufführung vorgespielt wurden. Auch die Kostüme und Bewegungen entstanden direkt bei der Probenarbeit; ebenso die Texte, die nicht etwa vorgefertigt waren und auswendig gelernt wurden, sondern sich beim Spiel in Dialogform entwickelten und sich durchaus auch einmal flexibel ändern konnten.

Der anschließende fetzige „Froschtanz“ begeisterte das Publikum ebenfalls. In schwarzer Kleidung und mit grünen Handschuhen kostümiert betonten die tanzenden Schüler, dass es gerade eine Froschparty geben kann, wenn man schon im Brunnen zurückgelassen wird. Doch ein Frosch lässt sich eine solch freche Königstochter nicht einfach so bieten – er weiß sich zu wehren, springt ins Schloss und klopft sie ganz einfach heraus.

So begeisterte die Aufführung das Publikum auch durch das freie und gekonnte Spiel der Kinder, die den Inhalt in stetig wechselnden Rollen erfrischend unterhaltsam und mit sichtlicher Freude am Spiel und an der Bewegung auf der Bühne präsentierten.

Auch die Schüler der Klasse 3b ernteten mit ihrer musikalischen Darbietung unter Leitung ihrer Lehrerin Andrea Netter großen Applaus. Zum Ausklang des kleinen Theaternachmittags gab es für alle Gäste erfrischende Getränke und Snacks vom Elternbeirat und Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein im Schulhof.