Rohrbach
Der freche Ton liegt in ihrer Natur

NouWell-Cousines begeistern mit Mischung aus klassischen Stücken und Unterhaltung

14.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:12 Uhr
Die NouWell-Cousines überzeugten bei ihrem Auftritt beim Zeidlmaier in Rohrbach. −Foto: Kollmeyer

Rohrbach (wok) Eigentlich sind alle Mitglieder der Gruppe NouWell-Cousines an der Münchner Musikhochschule zu Klassik-Musikern ausgebildet wurden. Aber der freche Ton liegt in ihrer Natur: Drei von ihnen besitzen die Gene der Well-Brüder, die Musikfreunde von den Biermösl Blosn her kennen.

Maria, Matthias und Maresa Well sind die Kinder der drei Well-Brüder Michael, Stofferl und Karl. Zu den drei Well-Cousines stieß schließlich noch der gemeinsame Studienfreund Alexander Maschke aus Berlin, womit das Quartett perfekt war. Und dass sie nicht nur absolute Spitze bei klassischen Stücken sind, sondern auch freche Lieder singen können, bewiesen die Vier perfekt beim Kulturabend im Rohrbacher Gasthof Zeidlmaier.

Das Quartett konnte auch ernst sein, wenn es um die Vertonung eines Gedichtes von Bert Brecht ging ("Verdaut"). Aber selbst mitten in der Klassik blitzte immer wieder der Schalk durch. Wenn sie erzählten, was sie in der Ausbildung gelernt hätten: dass man beim Spielen klassischer Werke sitzt und nicht steht oder dass man die Instrumente vorher stimmen muss - was sie dann auch zur Genüge und mit Begeisterung taten, auch wenn die Besucher lachten. Doch beim Spielen herrschte dann absolute Stille. Denn sie überzeugten nicht nur mit ihrem Witz, sondern auch mit perfektem Können. Selbst als sie ein Stück spielten, von dem sie behaupteten es, dass Kinder in Rumänien es so schnell wie möglich vorspielen müssten. Wer es am schnellsten spiele, würde zum Sieger gekürt. Sie machten vor, wie sowas funktioniert - und zwar mit unglaublich schnellem Spiel.

Es machte ihnen auch nichts aus, sich gegenseitig auf den Arm zu nehmen - etwa beim Bairischkurs für Alexander Maschke. Das Publikum wurde eifrig einbezogen, etwa beim Mitsingen eines Refrains oder bei der Frage, ob es im Saal eine Evi gäbe: Denn für die würden sie einen Landler spielen. Da sich keine Evi fand, nahmen sie einfach eine Anna. "Anna wir spielen jetzt nur für dich den Anna-Landler - sollen wir die anderen solange rausschicken?" Aber Anna war großzügig - und alle durften bleiben. Auch Verkleidungsnummern gehörten zum Programm . Eine "Dame" trat auf, an der nichts mehr natürlich war. "Mein Schatz, man braucht einen Chirurgen, denn Schönheit kommt nicht von alleine", sagte sie. Und das Publikum war begeistert von der Kombination aus klassischer Musik, frechen Liedern und kleinen Sticheleien.