Neuburg
Der Fasching 2021 wird eine "ruhige Zeit"

Burgfunken betonen angesichts Corona ihre Verantwortung - Präsident Zitzelsberger im Amt bestätigt

20.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:14 Uhr
Es sind nur Erinnerungen: Beim Krönungsball im Januar feierten die Burgfunken voller Begeisterung die fünfte Jahreszeit. In der Saison 2021 wird alles anders. −Foto: Foto: Schneider, DK-Archiv

Neuburg - Nach dem Fasching ist vor dem Fasching - auch in Zeiten der Corona-Pandemie.

 

Und trotz, dass in der ganzen Region zur fünften Jahreszeit keine Großveranstaltungen stattfinden werden. "Wir werden nicht den Fasching feiern, den wir gewohnt sind", machte Burgfunken-Präsident Harry Zitzelsberger bei der Jahresversammlung deutlich. Zitzelsberger wurde von einer Zweidrittelmehrheit als Chef der Faschingsgesellschaft bestätigt.

Der Schlachtruf "Funken - Hop, hop! " erklang durch den Kolpingsaal, aber natürlich nicht aus Hunderten von Kehlen, sondern wesentlich gedämpfter. Er galt auch einem Mann, der damit elf Jahre lang zwischen November und März in der Hoch-Zeit des Faschings Abend für Abend dutzende Male die Zuschauer aufgepeitscht hat: Michael Wittmann. Der Dollnsteiner hatte zum Kehraus bekanntgegeben, dass er sein Hofmarschall-Amt abgeben werde. Zitzelsberger und seine Vize-Präsidentin Michael Beric hefteten ihm dafür einen auf drei Exemplare limitierten Orden an und überreichten, nach einstimmigem Votum der Mitglieder, die Ernennung zum Ehrenhofmarschall. Von besagten Orden gibt es nun nur noch einen.

Zweites wichtiges Thema an diesem Abend: Wie geht es angesichts des Corona-Virus mit dem Fasching weiter? Präsident Harry Zitzelsberger betonte in der Versammlung: "Wir sagen den Fasching nicht ab, aber er wird ruhig werden. " Schon im Fasching hatte die Pandemie erste Auswirkungen gezeigt: Der Ordens-Nachschub kam nicht rechtzeitig aus China an. Ende April folgte die Absage der Auftritte der Männergarde. "Damit war für uns der Sommer gelaufen", so Zitzelsberger. Zuvor aber hatten die beiden Hofstaate noch über 100 Auftritte zu bewältigen, es gab zwei Gardetreffen, Rosenmontagsgaudi und Treiben auf dem Schrannenplatz. Da lief noch alles in geregelten Bahnen. Dann kam das Virus: Allein mit dem ausgefallenen Hofgartenfest fehlen den Burgfunken rund 7000 Euro in der Kasse. Das heißt aber nicht, dass deswegen es im Fasching Veranstaltungen geben wird, um Einnahmen zu generieren.

 

Man wolle, wie er bereits tags zuvor im DK-Gespräch gesagt hatte (wir berichteten), vielmehr der Verantwortung gerecht werden. Die festgelegten Proben, die Planungen für Programme: Alles wird verschoben auf das nächste Jahr. Das Training soll in reduziertem Umfang von statten gehen. "Die Trainer sind bereit, für euch und unsere Gemeinschaft da zu sein", rief Zitzelsberger den zahlreichen Aktiven, die zur Versammlung im Kolpinghaus gekommen waren, zu. Er wollte die Hoffnung allerdings nicht aufgeben: "Vielleicht kann man die Burgfunken doch noch irgendwo antreffen", sagte er. Im frühen neuen Jahr, im Freien - wenn es die Virus-Situation zulässt. Das ist ein Wunsch des Burgfunken-Präsidenten, denn letztlich hat sich der Verein ja auch der Förderung der Jugend im Tanzsport verschrieben. Etwas, das man dann auch nach außen zeigen möchte. Zudem gibt es die Hoffnung, dass 2022 "wieder alles in geregelten Bahnen laufen wird".

Vor den in der Versammlung anstehenden Wahlen richtete Zitzelsberger aber zunächst deutliche Worte an die Vereinsmitglieder - derer aktuell 442 an der Zahl, von denen aber nicht einmal ein Viertel zur Jahresversammlung gekommen war. "Wir wissen nicht, ob wir immer die richtigen Entscheidungen treffen", aber eines sei klar: "Wir tun es immer zugunsten des Vereins. " Toleranz innerhalb einer Gruppe dürfe nicht dazu führen, "dass wir uns alles gefallen lassen müssen". Er wünsche sich für die kommenden Jahre "eine intakte und ehrliche Mannschaft". So könne ehrenamtliches Arbeiten Spaß machen.

Während Zitzelsberger sich mit einer Zweidrittelmehrheit zufrieden geben musste, wurde Vize Michaela Beric mit 57 Ja- und zehn Nein-Stimmen im Amt bestätigt, Schriftführerin Stefanie Ihm mit 59 zu neun, Schatzmeisterin Candan Meilinger mit 64 zu fünf. Zeugwart ist künftig Tobias Walter (bisher: Georg Held), Beisitzer sind Holger Meilinger (Technik), Ex-Prinzessin Nadine Kunwald (Großer Hofstaat, bisher: Dominik Weiss), Sandra Viertbauer (Kinderhofstaat, bisher: Petra Lösch), Anja Kunz (Sommertanzgruppe), Alexander Mayer (Männergarde) und Elke Zitzelsberger (Elferrat, bisher: Claudia Nadler).

DK

Marco Schneider