Schrobenhausen
Der Evangelist mit dem Adler zum Symbol

Heute, am 27. Dezember, ist der Gedenktag des heiligen Johannes

26.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:19 Uhr
Der heilige Johannes in einem Holzrelief der Emporenbrüstung in der Pfarrkirche St. Quirinus in Pobenhausen. −Foto: Hammer

Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, zählte neben Petrus und seinem Bruder Jakobus zum engsten Freundeskreis Jesu.

Er war wie der heilige Petrus von Beruf Fischer und offenbar mit energischem Charakter und heftigem Temperament, was ihm von Jesus den Beinamen "Donnersohn" einbrachte. Der heilige Apostel und Evangelist Johannes war zunächst ein Jünger von Johannes dem Täufer. Er zählt mit dem heiligen Andreas wohl zu den ersten, die Jesus folgten. Sein Name bedeutet "Gott ist gnädig". Johannes wurde um 20 n. Chr. als Sohn des Fischers Zebedäus und dessen Frau Salome in Bethsaida in Galiläa im heutigen Syrien geboren. Er war ein Bruder von Jakobus dem Älteren.

Nach dem Tod Jesu gründete Johannes mehrere christliche Gemeinden in der Gegend um Ephesus, heute Ruinen bei Selçuk in der Türkei, die er selbst leitete. Dort wurde er unter dem Christenhasser Kaiser Domitian festgenommen und nach Rom abgeführt. Er wurde gefoltert und sollte in einem Kessel mit heißem Öl verbrannt werden. Johannes überlebte jedoch. Nach seinem Kreuzeichen verbrannte er nicht, sondern nahm in dem Ölkessel ein wohltuendes Bad, das ihn stärkte.

Eine andere Legende berichtet von der Begegnung mit dem heidnischen Priester Aristodemos. Dessen Becher mit vergiftetem Wein konnte er unbeschadet austrinken, nachdem er ihn gesegnet hatte. Aus Angst vor dieser Wunderkraft wurde er auf die griechische Insel Patmos verbannt. Nach dem Tod von Kaiser Domitians kehrte er nach Ephesus zurück und verfasste dort das vierte Evangelium, das Johannes-Evangelium. Johannes gilt auch als Verfasser der drei Johannesbriefe. Er starb im Jahr 101 in Ephesus. Er war der Apostel, der am längsten lebte und der einzige, der eines natürlichen Todes starb.

Johannes ist Schutzpatron der Bildhauer, Maler, Buchdrucker, Papiermacher, Buchbinder, Buchhändler, Schriftsteller, Schreiber, Beamten, Notare, Theologen, Winzer, Metzger, Sattler, Glaser, Graveure, Kerzenzieher und Korbmacher. Den vier Evangelisten werden in der kirchlichen Tradition Symbole zugeordnet, die sich jeweils auf den Anfang des Evangeliums beziehen. Der heilige Johannes wird wegen seiner hohen Theologie mit seinem Symbol, dem Adler, mit Buch oder Schriftrolle, Schreibfeder, Tintenfass oder meistens mit einem Kelch mit Schlange oder mit einem Ölkessel dargestellt. So findet man ihn meist an den Kanzeln oder auch als Heiligenfigur, als Fresko oder in Glasfenstern.

Beim heiligen Johannes als Namenpatron muss man aber gut unterscheiden zwischen dem "Sommer-Hans", dem Johannes der Täufer am 24. Juni und dem "Winter-Hans", dem Johannes-Evangelist am 27. Dezember.

Hans Hammer