Ingolstadt
Der erste Schritt ins Berufsleben ist gemacht

Zahlreiche Jugendliche in der Region haben gestern eine Ausbildung begonnen - unter ihnen auch Flüchtlinge

03.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:45 Uhr
50 junge Menschen sind gestern bei der Stadt ins Berufsleben gestartet (links). 33 waren es bei MediaMarktSaturn (rechts). −Foto: Stadt Ingolstadt/Rössle/MediaMarktSaturn

Ingolstadt (DK) Bankkauffrau, Mechatroniker, Verwaltungsfachangestellte oder Maler: Für zahlreiche Jugendliche in der Region hat gestern ein neuer Lebensabschnitt begonnen, denn sie haben eine Ausbildung begonnen.

Bürgermeister Sepp Mißlbeck begrüßte im Historischen Sitzungssaal gestern 50 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Ingolstadt. 27 beginnen mit einer Ausbildung bei der Kommune beziehungsweise machen ein Studium in Kooperation mit der Stadt in den nach wie vor sehr begehrten Berufen Verwaltungsfachangestellter, Verwaltungswirt und Diplom-Verwaltungswirt. Fachinformatiker, Forstwirt, Gärtnerin, Kfz-Mechatroniker und Straßenwärter lernen sieben Jugendliche. Zehn angehende Erzieherinnen und Erzieher haben ebenfalls den Dienst bei der Stadt im Rahmen der verkürzten Ausbildung im Modellversuch "OptiPrax" angetreten. Jeweils drei junge Menschen werden in den dualen Studiengängen Bauingenieurwesen und Betriebswirtschaft mit Studienschwerpunkt Public Management den praktischen Teil bei der Stadt Ingolstadt absolvieren. Dass die Stadt Ingolstadt ein attraktiver Ausbildungsbetrieb ist, zeigen die mehr als 1000 Bewerbungen, die auf die zu vergebenden Plätze eingereicht wurden.

33 junge Frauen und Männer sind gestern am Hauptsitz von MediaMarktSaturn in Ingolstadt in das neue Ausbildungsjahr gestartet. Das erste Mal waren unter ihnen Jugendliche, die den völlig neuen Ausbildungsberuf Kaufmann im E-Commerce durchlaufen werden. MediaMarktSaturn ist eines der ersten Unternehmen deutschlandweit, die diesen Ausbildungsberuf anbieten.

Die Lebenshilfe Werkstätten der Region 10 haben seit gestern 17 Mitarbeiter mehr - alles Lehrlinge. "Wir freuen uns riesig, eine so große Zahl von Auszubildenden gewonnen zu haben, das ist nicht selbstverständlich", sagte Ausbildungskoordinator Ralf Giepen. Auch die Betriebsratsvorsitzende Ursula Fuldner und die Jugendvertreterin Jaqueline Regnat freuten sich mit den neuen Auszubildenden über den Start in ein Berufsleben für Menschen mit einer Behinderung. Die Auszubildenden werden im Laufe der nächsten Jahre in den verschiedenen Standorten der Werkstätten in Ingolstadt, Gaimersheim und Neuburg im Bereich der Offenen Hilfen und Offenen Behindertenarbeit sowie in den vielfältigen Wohnangeboten eingesetzt. Danach werden sie hoffentlich den Titel Heilerziehungspfleger, Mechatroniker oder Fachkraft für Lagerwirtschaft tragen. Zeitgleich mit den neuen Auszubildenden starteten fünf junge Menschen ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei den Lebenshilfe Werkstätten.

Zwölf junge Frauen und Männer haben gestern bei den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten Ingolstadt eine neue Qualifikation für ihre berufliche Zukunft begonnen. Das sind vier mehr als im vergangenen Jahr - acht in einer regulären Ausbildung und zwei mit ausbildungsbegleitenden Hilfen durch die Arbeitsagentur. Drei der Azubis haben zuvor eine einjährige Einstiegsqualifizierung in der Einrichtung absolviert, weil sie wegen verschiedenster Schwierigkeiten noch keine Lehrstelle oder Arbeit gefunden hatten. "Wir freuen uns, dass sie nun so fit sind, um den nächsten Schritt mit uns ins Berufsleben gehen können", so Einrichtungsleiter Michael Rinnagl. Vier weitere starten nun mit der Einstiegsqualifizierung, darunter zwei junge Männer aus Somalia und dem Iran.

Die Berufsanfänger sind zwischen 16 und 35 Jahre alt. Drei werden in der Schreinerei, jeweils einer in der Malerei, in der KFZ-Werkstatt und im Büromanagement ihren Platz finden. Die zwei geförderten Azubis werden in der Malerei und im Lager des Caritas-Marktes in Gaimersheim eingesetzt. Und von den vier "EQlern" lernen ebenfalls jeweils ein junger Mann im Lager und der Malerei sowie die anderen beiden im Elektrobereich und im Verkauf. Elf Auszubildende sind gestern bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG in den Beruf eingestiegen. Vorstandsmitglied Franz Mirbeth und Ausbildungsverantwortliche Britta Zeitler hießen die neuen Kolleginnen und Kollegen an ihrem ersten Tag herzlich willkommen. Über 18 Azubis freut man sich bei der Firma Gebrüder Peters unter dem Motto Handwerk ist Zukunft.