Der Durst gewinnt beim Hilpoltsteiner Burgfestlauf

05.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:35 Uhr

Strahlender Sieger: Karl Durst von der DJK Pleinfeld gewinnt den Burgfestlauf bereits bei seinem ersten Start in Hilpoltstein.

Hilpoltstein (HK) Einen besseren Sieger als diesen hätte es gar nicht geben können: Karl Durst von der DJK Pleinfeld hat den 7. Hilpoltsteiner Burgfestlauf gewonnen. Oder wer es auf das Wesentliche reduzieren will: Der Durst gewinnt beim Burgfestlauf.

Es hat ja schon wirklich würdige Gewinner beim Hilpoltsteiner Burgfestlauf gegeben: Den ersten Champion Hans Weich von der DJK Laibstadt, den bislang einzigen Zweifachsieger Denis Mietzsch aus Nürnberg, und dazu Martin Mögen, Andreas Straßner sowie Vorjahressieger Ralf Kosmann vom SC Roth.

Aber alle sechs wurden am Sonntagvormittag vom siebten Gewinner des Burgfestlaufs in den Schatten gestellt: Karl Durst von der DJK Pleinfeld – einen noch besser passenden Sieger werden die Hilpoltsteiner wohl nicht so schnell zu sehen bekommen. Es sei denn, es würde endlich einmal ein Einheimischer das prestigeträchtige Rennen gewinnen.

Doch das wird wohl nicht so schnell passieren. Nicht nach zwei kräftezehrenden Nächten im Festzelt und dazwischen einem feucht-fröhlichen Samstag mit Trödelmarkt und Sautrog?rennen. Da reichen die Energiereserven gerade einmal aus, um den Titel des Burgberg?königs in Hilpoltstein zu halten und nach diesem Sprint vom Start bis zur Burg den Rest der 7,6 Kilometer langen Strecke mehr oder weniger schleppend zu überstehen.

In den vergangenen drei Jahren, da hieß der Burgbergkönig jeweils Harry Grimm. Damit aber der Seriensieger dieser Spezialwertung nicht schon wieder zuschlägt, hatten die Hofstettener Sportfreunde einen hinterhältigen Schlachtplan ausgeheckt: "Einer läuft voraus, zwei blocken, und dann zieht einer den Sprint an", erzählte Mathias Seitz, der die Mission schließlich zu einem erfolgreichen Ende brachte. Während zwei Teamkollegen aus der Hofstettener Triathlonabteilung zum Griff an Grimms Trikot ansetzten, startete Seitz – stil?echt mit schreiend-gelber Four-Roses-Sonnen?brille – den entscheidenden Spurt zur Burg hinauf. "Danach wäre ich aber fast gestorben", keuchte der neue Burgbergkönig im Ziel.

Kein Wunder, dass die Hilpoltsteiner Starter nach diesem Kraftakt schon im Verlauf der ersten Runde weit zurück?fielen. Alle bis auf einen: Marius Schuhmann von den Ironkids des TV Hilpoltstein heftete sich tapfer an die Fersen des Streckenrekordhalters Andreas Straßner, Und gemeinsam gingen sie auch an der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier in die zweite Runde, gefolgt von Karl Durst und Roland Rigotti vom TSV Neuburg, Läufer-Cup-Gesamtsieger des vergangenen Jahres im Kreis Mittelfranken-Süd.

Doch nun schlug die Stunde von Karl Durst, der in seiner Karriere auch schon mehrere Läufer-Cup-Rennen gewann. Nachdem der Pleinfelder bei seiner Burgfestlauf-Premiere die erste Runde vor allem zur Orientierung genutzt hatte, holte er Straßner und Schuhmann bereits beim zweiten Anstieg zur Burg ein und diktierte fortan das Tempo. Mit der Folge, dass Schuhmann recht schnell und Straßner schließlich ebenso abgehängt wurden. "Der Andreas hat irgendwann angefangen zu husten", sagte Durst im Ziel. "Mir ist einfach schlecht geworden", erklärte Straßner, der am Vorabend zwar nicht beim Burgfest, doch dafür im Biergarten der Pflugsmühle "ganz ordentlich getrunken" hat.

So musste sich der stark geschwächte Andreas Straßner sogar noch von Roland Rigotti auf den dritten Platz verdrängen lassen, während Marius Schuhmann als Vierter die Sonderwertung für den schnellsten Hilpoltsteiner gewann. Das Rennen bei den Damen machte schließlich Christine Schwarz von der LG Heideck vor Monika Dinkelmeyer (SC Roth) und Sabine Frisch (TV Hilpoltstein).

Einen weiteren Sonderpreis hätten sich eigentlich auch Veronika, Anton und Lukas Sinabell verdient – für die weiteste Anreise zum Hilpoltsteiner Burgfestlauf. Denn die gesamte Familie aus Wien stand am Sonntagvormittag am Start. "Wir sind zwar oft in Hilpoltsteiner bei unseren Verwandten. Aber wir sind jetzt zum ersten Mal beim Burgfest." Da versteht sich das volle Programm von selbst: Eröffnung, Trödelmarkt, Sautrogrennen, und dann auch noch der Burgfestlauf. "Jetzt müssen wir uns aber beeilen", verabschiedete sich Veronika Sinabell. "Wir wollen ja noch zum Festzug."