Rennertshofen
Der deutsche Meister ist nicht zu schlagen

Robert Ebner gewinnt Lumberjack-Cup in Rennertshofen - Internationale Konkurrenz - Alrun Uebing bei den Frauen auf Rang eins

03.09.2018 | Stand 23.09.2023, 3:58 Uhr
Die entscheidenden Sekunden für den Sieg holte Robert Ebner an der riesigen Handsäge heraus. Er gewann den Lumberjack-Cup in Rennertshofen. −Foto: S. Hofmann

Rennertshofen (DK) Sie waren zweifelsfrei der Magnet für alle Zuschauer, die auf Geschwindigkeit, Lautstärke und Action stehen: Auf der Hauptbühne der Lumberjack-Sportler ging es am Samstag beim von der Firma Kettlitz organisierten Cup rund.

20 Sportler, davon vier Frauen, traten in drei verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Und am Ende gewann der Favorit, Robert Ebner, deutscher Meister aus Gaggenau-Hörden (Kreis Rastatt, Baden-Württemberg) sowohl den Lumberjack-Cup als auch den Hot-Saw-Wettbewerb. Bei den Frauen setzte sich Alrun Uebing gegen ihre drei Konkurrentinnen durch.

Das Turnier der Lumberjacks war nicht nur mit nationalen großen Namen hochkarätig besetzt, durch drei Sportler aus der Schweiz, zwei aus Großbritannien, einen Österreicher und einen Schweden gab es auf der Hauptbühne des FCR-Geländes sogar europäisches Flair für die zahlreichen Zuschauer. Und sie bekamen bei kostenlosem Eintritt sehr viel geboten. Der Hauptwettbewerb der männlichen Lumberjacks bestand aus einem steten Dreikampf: Zuerst mussten die Männer einen liegenden Baumstamm mit einer Motorsäge durchtrennen, danach einen stehenden mit einer rasiermesserscharfen Axt durchschlagen und zum Schluss nochmal am liegenden Stamm arbeiten. Mit einer zwei Meter langen Zweihandsäge musste das Material noch ein zweites Mal mit reiner Muskelkraft durchtrennt werden. Wer Meister werden wollte, der musste insgesamt viermal eine gute Zeit hinlegen. Zuerst legte der Zeitwettbewerb die Begegnungen - es kämpfte immer zwei Sportler im K. o. -Modus auf der Bühne gegeneinander - für die Finaldurchgänge fest. Der deutsche Meister Robert Ebner zeigte schon im ersten Durchgang mit 50:38 Sekunden, wo es lang geht. Im Viertelfinale ließ er es langsamer angehen (58:23 Sekunden), steigerte sich im Halbfinale (52:63) wieder etwas, bevor er in der letzten Runde gegen Endgegner Lars Seibert (52:81) die absolute Tagesbestzeit von 48:03 Sekunden hinlegte und sich den Titel sicherte. Dicht dran an dieser Bestmarke war Finalkonkurrent Seibert, der mit 48:52 Sekunden Kontrahent Ferry Svan aus Schweden (49:17) in den Kampf um Rang drei schickte und für sich selbst das Endrundenticket löste. Svan setzte sich im kleinen Finale schließlich gegen den Österreicher Thomas Fasching durch.

Auch die vier Frauen griffen beherzt zur Axt: Yolanda Hagmann (Schweiz), Nadine Münzenmaier, Nina Pokoyski und Alrun Uebing (alle Deutschland) maßen sich darin, welche von ihnen am schnellsten einen liegenden Holzstamm mit der Axt durchtrennen konnte. In der ersten Begegnung legte die spätere Siegerin Alrun Uebing mit 1:26:55 Minuten bereits eine sehr gute Zeit vor. Ihre Kontrahentin, Neuling Münzenmaier, hatte dagegen keine Chance, sie benötigte mit 2:25:83 fast doppelt so lange. Sie steigerte sich später im Kampf um Platz drei (2:08:04), musste sich aber erneut geschlagen geben, denn Nina Pokoyski holte sich mit 1:46:65 den dritten Rang. In der Endrunde lieferten sich Uebing und Yolanda Hagmann dann ein packendes Duell - das die Deutsche mit nur etwas mehr als vier Sekunden Vorsprung gewann. Während nämlich Uebing ihren Block nach exakt 1:16:00 Minuten durchschlagen hatte, brauchte die Schweizerin Hagmann 1:20:64 Minuten.

Zum Abschluss ermittelten die Männer noch, wer von ihnen am besten mit der sogenannten Hot Saw, einer 80 PS-starken Spezialkettensäge, umgehen kann. Dazu mussten sie zwei Scheiben von einem Baumstamm abschneiden. Auch in dieser Disziplin setzte sich Robert Ebner nach drei K. o. -Runden durch.

Sebastian Hofmann