Manching
Der Container steht schon

In Manching soll nachträglich der Bau von Unterkünften genehmigt werden, der Gemeinderat hat das Thema auf nächste Woche vertagt

11.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

Kein schöner Anblick: die roten Container an der Bergstraße. Links der Weg führt zum Kelten- und Römermuseum, auf dem Gäste aus ganz Europa direkt an den Containern vorbeigehen - Foto: Dittmann

Manching (DK) Diskussionen löste in der jüngsten Sitzung des Manchinger Bauausschusses ein Antrag aus: Denn das beantragte „Gebäude“ steht schon, es soll also nachträglich den Segen der Gemeinde bekommen.

Der Stein des Anstoßes steht in der Bergstraße 30. Das Grundstück liegt direkt an der Einfahrt zum Kelten- und Römermuseum. Gemeint ist der rote Container, der dort seit vielen Wochen steht – bereits auf einem Betonfundament und auch schon verrohrt.

Bürgermeister Herbert Nerb (FW) war bei der Behandlung des Antrags nicht wohl in seiner Haut: „Das Baurecht ist nicht eindeutig formuliert. Zum Beispiel, ob ein Gebäude aus Holz, aus Stein oder eben wie ein Container gebaut werden muss.“ Aber es gibt einen Paragrafen, der den Marktgemeinderat dazu veranlasste, eine Abstimmung auf die Gemeinderats-Vollsitzung am kommenden Donnerstag zu verschieben: „Es muss sich einpassen“, zitiert Nerb. Und das tut der Container derzeit nicht.

Der Rathauschef hofft auch auf einen Kompromiss vor der Sitzung: „Wir werden uns mit dem Antragsteller zusammen setzen. Vielleicht finden wir einen Weg, mit dem beide Seiten zufrieden sein können.“ Wie der aussehen könnte, weiß Nerb selber noch nicht. Vielleicht, dass die Container an einem anderen Standort aufgestellt werden. Eines steht fest: „Rot als Außenfarbe geht ja gar nicht.“

Keinen kompromissfähigen Vorschlag sieht Gemeinderat Georg Schweiger (SPD) in der Lösung, die Container nur weiß zu streichen und zu begrünen. Thilo Bals erklärt, die SPD-Fraktion stehe dem Antrag „kritisch bis ablehnend“ gegenüber. Wenn es eine vernünftige gestalterische Lösung gäbe, „werden wir uns sicher nicht verwehren“. Zu bedenken gibt er, dass auf dem Weg ins Museum „Gäste aus ganz Europa“ an diesem Grundstück vorbeikämen.

CSU-Fraktionssprecher Hans Huber war „froh, dass der Container steht. Denn auf dem Plan schaut es aus wie ein schönes Haus. Und das hätten wir wohl auch genehmigt. So schaut es aber nicht schön aus.“ Grundsätzlich ist die CSU aber kompromissbereit: „Mit Dach, angestrichen, bepflanzt, vielleicht eine Hecke. Damit könnten wir wohl leben“, so Huber.

Dem Antrag – Errichtung von Containerunterkünften – beigelegt war eben eine Zeichnung, die die Container mit einem Satteldach versieht und zum Haus macht. „Wie bei einer Fertiggarage, auf die ein Satteldach kommt“, verdeutlicht Nerb.

Warum der Bauantrag nun einging, ist nicht klar. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, die Bauaufsicht des Landratsamtes habe den Bau entdeckt und moniert.

Schneller behandelt und einstimmig abgesegnet wurde der Bauantrag der MBB SG Manching: Nachdem der Tennisverein in Ernsgaden zuletzt heillos zerstritten war und so viele Mitglieder in den Wechsel zum Manchinger Verein trieb, wollen die „Neuen“ nun im Winter eine Traglufthalle aufbauen. Diese bringen sie aus Ernsgaden mit. Sie steht auf dem Platz im Sportpark, der von den Anwohnern am weitesten entfernt ist. „Wenn das Landratsamt wegen der Lärmwerte keine Einwände mehr hat“, so Nerb, „kann die Halle aufgestellt werden.“