stadtgeflüster
Der Bus kommt - nur keine Panik!

14.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:12 Uhr

Seit es sie gibt, verfolgen wir das Wirken der INVG im Rahmen der Ingolstädter Mobilitätsgeschichte mit größter Anteilnahme.

Ohne die Erfindung des Fahrrads wäre der Omnibus gewiss das Verkehrsmittel unserer Wahl. Ein beinahe ebenso großer Freund des öffentlichen Personennahverkehrs ist UDI-Bürgermeister Sepp Mißlbeck, ja, die Omnibusse sind geradezu seine Passion, jedenfalls so lange er nicht gezwungen wird, selbst in einen Bus einzusteigen. Da jedoch den einzelnen INVG-Fahrgästen aus naheliegenden Gründen die Möglichkeit verwehrt bleiben muss, mit einem Gaspedal auf das allzu geringe Tempo des Busses einzuwirken, ist das Verhältnis zwischen dem Politiker und diesen INVG-Fahrzeugen inzwischen stark abgekühlt, es kann ohne Übertreibung als tief zerrüttet bezeichnet werden.

So bald sich ein Omnibus um weniger als 50 Meter dem Rathaus nähert, reagiert der sonst so gelassen wirkende Senior mit Panikattacken, die sich in Form von Stadtratsanträgen äußern, aber auch zu gemeinsamen Initiativen führen können, denen UDI-Architekt Peter Bachschuster jeweils den gestalterischen Feinschliff verleiht. Dieses enorme kreative Potenzial sollte nicht länger ungenutzt bleiben, sondern in den Dienst der Stadt gestellt werden. Der omnibusfreie Prachtboulevard Donaustraße, auf dem halb Ingolstadt flaniert, ist nämlich keine Hexerei, wie die DK-Zeichnung Bachschusters in der vergangenen Woche schlüssig nachgewiesen hat.

Um bis zur politischen Durchsetzung dieses Ziels irgendwelchen Tätlichkeiten gegen INVG-Fahrzeuge vorzubeugen (keine Gewalt gegen Sachen! ), wäre die Lokalredaktion bereit, ihre beiden wunderschönen Omnibusmodelle im Maßstab 1:87 (Foto: Hauser) für Mißlbeck und Bachschuster zwecks Aggressionsabbau zur Verfügung zu stellen. Das fällt uns zwar sehr schwer, aber es ist ja schließlich für einen guten Zweck.

rh