Ideen muss man halt haben. Dann geht auch mit wenigen Mitteln das, was am Ende ein verrückt-gelungenes Musikprojekt werden soll: Josef Schön & friends haben sich für einen Tag in Beilngries getroffen, um ihr neuestes Musikvideo zu drehen. „Di mechatinet“ ist der Titel.
Ein Dreh-Buch brauchen die Musiker für ihren Aufnahmetag dazu nicht, nur eine DrehScheibe. Auf der nämlich ist eine kleine Kamera installiert. Die Konstruktion wird mitten im Raum aufgestellt und um dieses ausgeklügelte, sich langsam drehende Filmstudio drapieren sich die Musiker: Josef Schön aus Töging, Bandleader, Songschreiber, Komponist und Kopf der Gruppe mit dem Ensemble, das er für seinen Song „Di mechatinet“ ausgewählt hat. Feste Bandmitglieder gibt es bei Josef Schön nicht, seine „friends“ wechseln.
„Genau das ist superspannend, immer wieder mit anderen Musikern zu spielen und aufzutreten“, sagt Schön. Je nach Lied, Location und Veranstaltung setzt er seine Band zusammen, mal mit nur einem Mitspieler, mal mit gleich zehn. „Wir sind inzwischen eine Riesenfamilie geworden, zu der immer wieder neue Mitglieder dazukommen“, erklärt der begeisterte Musiker. Sein Konzept findet er schlichtweg perfekt. „Weil es viel Raum für Entwicklung gibt, man immer wieder neue Leute kennenlernt und von diesen Leuten dann auch immer wieder Neues lernt.“ Ein Stammensemble gibt es natürlich und das spielt auch beim Musikvideodreh an diesem Tag. Dass die Musiker dabei jede Menge Spaß haben, ist schnell herauszuhören. „Wir sind hier ein Burschenverein, Frauen würden uns nur von der Musik ablenken“, witzelt Manuel Schneider und relativiert dann gleich wieder: „Eine Dame gibt es bei uns schon ab und zu, Petra Schweiger. Und Aufnahmeanträge werden natürlich gern entgegengenommen.“
Nach jedem Versuch, bei dem die Musiker ihr „Di mechat i net“ singen und dabei in Richtung Drehkamera Faxen machen, wird die Aufnahme kontrolliert. Spiegelungen werden minimiert, störender Hintergrund verändert. „Der Witz ist, dass wir nur einen kompletten Take haben, in dem dann alles passen muss“, erklärt Josef Schön. Die Idee zu diesem Video stammt natürlich ebenfalls von ihm. Zu sehen ist das Ergebnis ab Sonntag, 5. März, im Internet auf den Plattformen Youtube und Facebook.
Als „bayrischen Indie-FolkRock“ bezeichnet Schön seine Musik, Vorbilder sind für ihn Hubert von Goisern, Marius Müller-Westerhagen, The Who oder ACDC. Mit seiner Musik und dem Konzept, mit wechselnden Bandkollegen aufzutreten, hat der Töginger großen Erfolg. Für das erste Musikvideo „Voigas“ gab es viel Lob und bereits Ende 2017 soll ein komplettes Album mit eigenen Liedern erscheinen.
Wer Josef Schön & friends live auf der Bühne erleben möchte, hat dazu am Samstag, 11. März, in Dietfurt Gelegenheit. Ab 20 Uhr treten die Musiker im Schouhh auf. Als Vorband ist an dem Abend Kört Kabein zu hören.
