Der Bauernhof als Klassenzimmer

15.04.2008 | Stand 03.12.2020, 5:59 Uhr

Eichstätt/Ingolstadt (EK) Im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion haben sich vor drei Jahren mehrere landwirtschaftliche Betriebe im gesamten Gebiet des Landkreises Eichstätt zusammengefunden, um sich qualifizieren zu lassen: Ziel war es, "Schule auf dem Bauernhof" anbieten zu können.

Dieses Konzept richtet sich sowohl an Lehrer als auch an Schüler. Dabei besuchen Grund- und Hauptschulklassen in Anlehnung an den Lehrplan landwirtschaftliche Betriebe. Dieser Besuch wird im Unterricht vorbereitet und die gewonnenen Erkenntnisse anschließend entsprechend vertieft. Anschaulichkeit und persönliches Erleben stehen im Vordergrund. Denn viele Kinder haben mittlerweile den Bezug zur Landwirtschaft verloren. Sie wissen oft nicht mehr, wo und wie Lebensmittel erzeugt werden. Die Schüler erhalten bei ihrem Unterrichtsbesuch Einblicke in die moderne Landwirtschaft und in Naturkreisläufe. Die Probleme und Chancen der heimischen Landwirtschaft bilden weitere Themenschwerpunkte. Die Schüler sollen erkennen, dass Landwirtschaft nicht nur Ackerbau und Viehzucht bedeutet, sondern dass unser gesamter Kulturraum ganz wesentlich durch die Menschen auf dem Lande geprägt wurde und auch heute noch maßgeblich geprägt wird.

Bei den Betriebsbesuchen werden die Kinder von der Bäuerin oder dem Bauern empfangen, die gezielt Einblicke in die Landwirtschaft geben. Der Bauernhof wird dabei, abgestimmt auf Alter und Schulform, als Unterrichtsort genutzt.

Den Kindern sollen an diesem "Unterrichtstag" realistische Einblicke in die Landwirtschaft bekommen und Zusammenhänge bei der Produktion von Lebensmittel begreifen. Weitere Ziele sind die Motivation zu gesunder Ernährung, die Aufklärung über regionale und saisonale Angebote und nicht zuletzt die Präsentation des landwirtschaftlichen Betriebs als modernes mittelständisches Unternehmen.

In Zusammenarbeit mit dem staatlichen Schulamt Eichstätt sowie dem Umweltbeauftragten des Schulamtes Eichstätt, Willibald Schels, Rektor der Grund- und Hauptschule Denkendorf, wurden bisher drei Lehrerfortbildungen auf beteiligten Betrieben angeboten. Die teilnehmenden Betriebe spiegeln in ihrem Betriebsschwerpunkten die Vielfalt der Landwirtschaft wider.

Diese reicht von Betriebskooperationen mehrerer Landwirte im Milchviehbereich über Selbstvermarktung von Milch, Obst, Erdbeeren und Blumen zum Selbstpflücken, Hopfenbau bis zum klassischen Ackerbaubetrieb sowie der Schweinezucht und Schweinemast.

Folgende Betriebe sind beteiligt: Johann und Rosa Bauernfeind aus Petersbuch, Karl Heinz und Katharina Bittl aus Landershofen, Bernhard und Maria Böhm aus Pondorf, die Limeshof GbR aus Petersbuch, Katharina und Franz Göpfert-Nieberle aus Weigersdorf, Hutter-Ostermeier GbR aus Adelschlag, Jakob Meier GbR aus Wiesenhofen, Doris und Kurt Schlagenhaufer aus Birkhof, Maria und Johann Schmid aus Theißing und Christa und Hans Weber aus Stammham.

Nähere Informationen zu den Betrieben und zur Aktion "Schule auf dem Bauernhof" erteilt die Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbandes, Erika Meyer, Telefon (08 41) 4 92 94 13. Die Gemeinschaftsaktion entstand in einer Kooperation von Bayerischem Bauernverband, Amt für Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt sowie dem Verband landwirtschaftlicher Fachbildung des Landkreises Eichstätt und der Stadt Ingolstadt.