Der Automarder auf dem BMX

29.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:20 Uhr
Aufbruchserie: Mit einem Stein zertrümmert ein Unbekannter derzeit in Ingolstadt die Scheiben geparkter Autos. Allein in den vergangenen drei Monaten hat er 29 mal zugeschlagen. −Foto: Rössle

Ingolstadt (jhh) In Ingolstadt treibt ein so genannter Automarder sein Unwesen. Die Polizeiinspektion Ingolstadt (PI) hat in den vergangenen etwa drei Monaten alleine 24 aufgebrochene Autos registriert. Fünf Mal scheiterte der Täter an dem Versuch, in das Innere eines Wagens zu kommen. „Da die Vorgehensweise in den meisten Fällen sehr ähnlich war, gehen wir von immer dem selben Täter aus“, erklärt Wieland Radlmair, Sprecher der PI.

Laut Zeugenaussagen ist der Täter mit einem BMX-Fahrrad unterwegs. Er fährt geparkte Autos ab und schaut, ob sich darin etwas Wertvolles befindet. Erspäht er ein Laptop, ein Handy, eine Kamera oder eine Handtasche, geht es schnell. Der Täter sucht nach einem geeigneten Stein in der Nähe. Ein Knall, das Glas splittert und binnen weniger Sekunden ist alles vorbei. „Interessant dabei ist, dass die meisten Fälle tagsüber passiert sind“, sagt Radlmair. „Oft am Nachmittag.“ Anfangs schlug der Täter vor allem im Nordwesten der Stadt zu. In den vergangenen Wochen hat sich das etwas verschoben. „Der Schwerpunkt liegt jetzt im Bereich Wonnemar“, so Radlmair. Allerdings hat es auch in anderen Stadtteilen ähnliche Fälle gegeben. Insgesamt wurden bisher Gegenstände im Wert von rund 10 000 Euro gestohlen. Der Schaden an den Autos wird auf 30 000 Euro geschätzt.
 Autofahrern rät die Polizei, niemals Wertgegenstände offen im Auto liegen zu lassen. Nur dann hat der Täter bislang zugeschlagen. Das Auto aufzubrechen und dann zu durchsuchen, diese Arbeit macht er sich nicht. Eine Alarmanlage im Auto dürfte nach Einschätzung in diesen Fällen wenig nutzen. „Die schlägt meist nur an, wenn das Auto bewegt wird“, erklärt Radlmair.
 Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, um den Täter zu fassen. Mit seinem Fahrrad und seinem Verhalten sollte er relativ auffallend sein. Zeugen schätzen ihn auf etwa 20 Jahre. Bei verdächtigen Beobachtungen bittet Radlmair, möglichst schnell die Polizei zu verständigen. „Man sollte davor keine Hemmungen haben“, betont er. „Lieber fahren wir 20 mal umsonst los als einmal zu wenig.“ Die Telefonnummer lautet (08 41) 93 43 21 00.