Der Arzt als Manager

04.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Kooperation besiegelt: FH-Präsident Gunter Schweiger (r.) und Klinikum Geschäftsführer Heribert Fastenmeier unterzeichneten den Vertrag. Links FH-Vizepräsident Werner Doyé. - Foto: Stückle

Ingolstadt (rl) Die Zeiten, in denen sich Chefärzte ausschließlich der hohen Kunst der Medizin widmen konnten, sind lange vorbei. Managementfähigkeiten sind heute für Klinikärzte, die einmal in eine solche Position kommen wollen, unabdingbar. Das Ingolstädter Klinikum und die Fachhochschule kooperieren nun in der Weiterbildung. Zum 1. Oktober startet in der FH ein weiterbildender Masterstudiengang "Gesundheitsmanagement".

Das MBA-Programm (Master of Business Administration) ist speziell aufs Klinikum zugeschnitten. FH-Präsident Schweiger und Vizepräsident Professor Thomas Doyé, der die Weiterbildung verantwortlich mit auf den Weg brachte, versicherten, dass es ein offener Studiengang sei, für den sich auch Assistenzärzte aus anderen Krankenhäusern einschreiben könnten.

Dennoch richtet sich die berufsbegleitende Weiterbildung in erster Linie an Ärzte des Klinikums. Etwa die Hälfte der 330 Ärzte hier sind Weiterbildungsärzte. Ihre Fluktuationsquote liegt laut Fastenmeier bei 20 Prozent. Mit dem MBA erhofft sich das Klinikum, die Mediziner langfristig ans Haus binden zu können. Allein die Ankündigung dieser Qualifizierungsmöglichkeit habe zu einer deutlichen Steigerung von Bewerbern für Assistenzarzt-Stellen geführt, so Fastenmeier. Er stellte in Aussicht, dass das Klinikum zum normalen Tarifvertrag einen Haustarifvertrag anbietet, in dem Weiterbildungen manifestiert seien. Die Ärzte verpflichteten sich im Gegenzug, nach Abschluss noch zwei bis drei Jahre am Klinikum zu bleiben. Entsprechende Verhandlungen laufen gerade mit dem Marburger Bund.

Der MBA-Studiengang umfasst sechs Semester und dauert drei Jahre. Die übliche Dauer eines MBA-Programms von drei Semestern wurde auf sechs Semester gestreckt, um die zusätzliche Arbeitsbelastung für die Teilnehmer während deren Facharzt-Ausbildung zu reduzieren. Der Unterricht wird blockweise überwiegend an Freitagen und Samstagen stattfinden.