Aresing
Der Aresinger Pep-Guardiola-Plan

Das erfolgreiche Trainerduo Hergeth/Flicker hat bis 2019 verlängert dann aber wollen beide definitiv ihren Posten räumen

01.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:52 Uhr

Einer fürs Spielfeld, einer für die Seitenlinie: Mit diesem Konzept haben die beiden Trainer des BC Aresing, Florian Flicker (l.) und Florian Hergeth, Erfolg. Bis 2019 wollen sie ihren Dreijahresplan umsetzen. - Fotos: M. Schalk

Aresing (SZ) Mit dem Trainerduo Florian Hergeth/Florian Flicker ging es beim BC Aresing wieder aufwärts und als souveräner A-Klassen-Meister 2016/17 sogar hoch in die Kreisklasse. Die Vertragsverlängerung bis 2019 ist die logische Folge. Danach soll für beide trotzdem Schluss sein beim BCA.

Es war ein durchaus ungewöhnlicher Weg, den die Verantwortlichen beim BC Aresing im Sommer 2016 eingeschlagen hatten: Zwei gleichberechtigte Trainer; einer an der Seitenlinie, der andere als Spieler auf dem Feld. Doch weil sich Florian Hergeth und Florian Flicker sowohl auf dem Fußballplatz als auch privat gut verstehen, gab es kein Kompetenzgerangel, sondern schnellen Erfolg und damit die Gewissheit, dass das Projekt ein sehr gelungenes werden würde. Das Gute aus BCA-Sicht: Bis Sommer 2019 kann die Konstellation nun auf jeden Fall bestehen bleiben.

Beide Verträge wurden jetzt um eine weitere Saison verlängert. Und lange überlegen musste keiner der Beteiligten. "Natürlich macht man sich Gedanken. Doch wir haben damals, bei unseren ersten Treffen, von einem Dreijahresplan gesprochen und den möchten wir jetzt auch auf jeden Fall erfüllen", sagt Hergeth, der betont: "Man hat uns das Arbeiten hier von Anfang an leicht gemacht und das wissen wir auch zu schätzen. Man kann es als Trainer wohl nicht schöner haben." Abteilungsleiter Thorsten Hübner bestätigt: "Auch aus unserer Sicht war es eine klare Sache, dass wir gemeinsam weiterarbeiten möchten. Es hat in den vergangenen Jahren nichts gegeben, was negativ war, und sportlich sind wir sowieso voll im Soll."

Der Erfolg des Duos spricht in der Tat für sich: Als souveräner Meister der A-Klasse Aichach - mit 13 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten und nur einer Niederlage - ging es in der vergangenen Saison hoch in die Kreisklasse, wo sich der Aufsteiger inzwischen auf Platz acht und damit im sicheren Mittelfeld zurechtgefunden hat. "Wir müssen trotzdem noch wachsam sein", sagt Hergeth bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Doch das Ziel sei es natürlich, sich in der Kreisklasse zu etablieren, um in der kommenden Saison den nächsten Schritt zu schaffen. "Wir möchten die Mannschaft weiterentwickeln, gefestigter machen und sie auf die nächste Stufe bringen", beschreibt Hergeth.

Aus diesem Grund gibt es auch schon in der anstehenden Wintervorbereitung, die am 14. Februar beginnt, Testspiele gegen attraktive Gegner wie die DJK Langenmosen. "Es sind echte Härtetests, damit wir von Anfang an konzentriert arbeiten", sagt Hergeth. Die restliche Rückrunde beginnt dann am 25. März mit einem Auswärtsspiel beim FC Affing II. Dass Flicker, der in der Aufstiegssaison 23 Tore in 24 Spielen erzielt hatte, aufgrund seiner Achillessehnenverletzung noch länger fehlen wird, ist einerseits eine große Schwächung. "Doch andererseits ergeben sich Chancen für andere Spieler. Es darf auf keinen Fall ein Alibi sein", betont Hergeth. Spätestens zu Beginn der Saison 2018/19 wird sein Trainerkollege dann auch wieder auf dem Feld eingreifen. Danach möchten beide eine gestandene Kreisklassenmannschaft an ihren Nachfolger übergeben.

Denn nach drei Jahren soll 2019 trotzdem Schluss sein für das erfolgreiche Gespann. "Es ist zwar ein bisschen komisch, das mit dem Profifußball zu vergleichen, aber ich finde einen Plan, wie ihn beispielsweise Pep Guardiola hat - drei Jahre bei einem Verein zu bleiben - nicht schlecht", erklärt Hergeth. In dieser Zeit könne man eine Mannschaft effektiv weiterbringen, anschließend sei es häufig für beide Seiten Zeit für etwas Neues. "Das ist einfach eine klare Linie, die wir uns gesetzt haben, und hat nichts damit zu tun, dass es uns keinen Spaß mehr macht", sagt der 32-Jährige. Hübner ergänzt: "Es waren absolut faire Gespräche, und dadurch, dass beide es frühzeitig bekannt gegeben haben, können alle Seiten auch frühzeitig planen."

Was danach kommen könnte? "Keine Ahnung. Das steht noch in den Sternen und darüber machen wir uns momentan keine Gedanken", so Hergeth. Bis zum Vertragsende sind beide Trainer, wie er betont, "noch mit großer Begeisterung dabei", den BC Aresing nach vorne zu bringen. So wie in den vergangenen eineinhalb Jahren.