Pfaffenhofen
Der Alptraum nimmt kein Ende

EC Pfaffenhofen verliert zum Start der Abstiegsrunde zwei Mal durch Gegentore in der Schlussminute

12.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:50 Uhr

Vergeblich gestreckt: Marco Babic (rechts), Schütze des ersten ECP-Tores, im Duell mit dem Waldkraiburger Mario Sorsak.

Pfaffenhofen (oex) Es hätte kaum schlimmer kommen können: Der EC Pfaffenhofen hat am ersten Wochenende der Play-Downs in der Eishockey-Bayernliga trotz ansprechender Leistungen zwei Mal verloren. In beiden Partien fiel das entscheidende Tor jeweils Sekunden vor dem Ende.

EHC Waldkraiburg – EC Pfaffenhofen 5:4 (1:2, 2:1, 2:1): Zum Start in die Abstiegsrunde gab es am Freitagabend eine bittere Niederlage für den ECP. – Eine Niederlage, die besonders schmerzt, denn 20 Sekunden vor dem Ende gelang den Gastgebern der Siegtreffer, durch den alle Hoffnungen der IceHogs auf einen Punktgewinn jäh zunichte gemacht wurden.

Was die ganze Sache noch bitterer macht, war die Tatsache, dass David Vokaty 30 Sekunden zuvor erst der Ausgleich zum 4:4 gelungen war, nachdem die Pfaffenhofener alles riskiert und Torhüter Andi Banzer durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatten. Dabei hätten die IceHogs durchaus einen Punkt verdient gehabt, denn gegenüber den letzten Vorrundenspielen zeigte sich die Mannschaft deutlich verbessert.

Dennis Martindale hatte in Vertretung von Rod Poindexter das Team gut eingestellt. Engagiert und sehr diszipliniert traten die Pfaffenhofener auf und ließen von Beginn an erkennen, dass sie gewillt waren, nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Es dauerte einige Minuten, bis beide Mannschaften ihre Anfangsnervosität abgelegt hatten, doch dann sahen die rund 300 Zuschauer eine ausgeglichene, spannende und abwechslungsreiche, in der Schlussphase sogar dramatische Partie, in der die Führung mehrmals wechseln sollte.

Für den ersten Jubel unter den EHC-Fans sorgte in der neunten Minute Jan Loboda, der mit einem satten Schuss von der blauen Linie für das 1:0 sorgte und im weiteren Verlauf der jederzeit wohltuend fairen Begegnung mit zwei weiteren Treffern zu einem der Matchwinner werden sollte.

Doch zunächst waren die Gäste an der Reihe, die sich durch den Rückstand nicht beeindrucken ließen, ihre Offensivbemühungen weiter verstärkten und dafür belohnt wurden. In der 15. Minute gelang Marco Babic der Ausgleich, gerade in dem Moment, als Löwen-Verteidiger Schneider nach einer Strafzeit wieder zurück auf das Eis kam. Dieser Treffer sorgte für etwas Verwirrung bei den Hausherren und diese nutzte Dennis Martindale nur eine Minute später zum 2:1.

Nach der ersten Pause waren es die Gastgeber, die wieder aktiver wurden und als Manuel Kühnl die erste Strafzeit für die Gäste verbüßen musste, traf Martin Führmann zum 2:2. Danach blieben die Gastgeber leicht überlegen, doch bei der nächsten Strafe für Korbinian Schneider schlugen die IceHogs wieder zu. Manuel Kühnl brachte seine Farben erneut in Front (31.) Den Vorsprung konnten sie aber nicht in die zweite Pause retten, denn in der 36. Minute hatte auch die zweite Strafzeit, dieses Mal gegen Marco Löwenberger, Folgen. Jan Loboda erzielte mit seinem zweiten Treffer wiederum den Ausgleich. Und der gleiche Spieler war es auch, der im letzten Spielabschnitt die dramatische Schlussphase einleiten sollte. Nachdem die Löwen eine Drangphase der IceHogs zu Beginn des Drittels auch dank eines starken Fabian Birk im Tor unbeschadet überstanden hatten, war es wieder der Verteidiger, der sich in der 56. Minute eine erneute Überzahlmöglichkeit nicht entgehen ließ.

Danach versuchten die IceHogs alles, nahmen Andi Banzer aus dem Tor und David Vokaty traf in der Schlussminute zum vermeintlich erlösenden 4:4, ehe Daniel Hämmerle 20 Sekunden vor dem Ende sämtliche Illusionen der Gäste zerstörte und für grenzenlosen Jubel im Löwen-Lager sorgte.

EC Pfaffenhofen – Wanderers Germering 1:2 (1:0, 0:1, 0:1): Das Sonntagsspiel lief fast nach dem gleichen Muster ab wie die Partie in Waldkraiburg: Die IceHogs zeigten sich stark verbessert im Vergleich zur Vorwoche, die Begegnung war ansehnlich, spannend und ausgeglichen. Die erste Strafzeit der Germeringer nutzte der ECP zum 1:0 in der 15. Minute durch Tobias Feilmeier nach Vorarbeit von David Vokaty und Eric Dylla.

Trotz mehrerer Chancen gelang es den IceHogs nicht, die Führung auszubauen. Dies rächte sich in der 33. Minute, als Germering in Überzahl zum 1:1 traf. Carsten Gräber hatte gerade 15 Sekunden zuvor auf der Strafbank Platz genommen.

Im Schlussabschnitt hatten die IceHogs weiterhin etwas mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen, doch es blieb vorerst beim 1:1. Als alles auf ein Penalty-Schießen hindeutete, nutzte Germering die letzte Chance der Partie sechs Sekunden vor dem Ende, um sich einen glücklichen Sieg zu sichern. Die ECP-Spieler waren nach der erneuten Last-Minute-Niederlage fassungslos – sie stehen nun am kommenden Wochenende in den beiden Partien gegen den EHC Nürnberg gehörig unter Druck.