Beilngries
Der 1. FC Beilngries will seinen Höhenflug fortsetzen

Formstarke Beilngrieser empfangen kriselnde Töginger zum Derby im Altmühlstadion

21.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Die nächste Hürde überspringen möchte der 1. FC Beilngries (in Rot Sebastian Jaksch) am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Töging. −Foto: Nusko (Archiv)

Beilngries/Töging (nur/mxi) Die erste Fußballmannschaft des 1. FC Beilngries bestreitet an diesem Sonntag ihr zweites Derby in der Kreisliga 2 Regensburg. Ab 15.15 Uhr ist der SV Töging im Altmühlstadion zu Gast. Während Beilngries seine Erfolgsserie fortsetzen will, hofft man in Töging auf einen Befreiungsschlag.

Die Fußballplätze beider Vereine liegen zwar nicht einmal zehn Kilometer auseinander, aber dennoch waren die Kicker aus dem Dietfurter Ortsteil bislang ein sehr seltener Gast beim oberbayerischen Nachbarn. Letztmals trat der SV Töging am 24. September 2005 zu einem Punktspiel in Beilngries an und gewann mit 5:0. Allerdings fand die Begegnung in der Kreisklasse 3 Regensburg gegen die Reserve des FCB statt. Nun kommt es zum ersten Mal seit Jahrzehnten zu einem Kräftemessen zwischen den ersten Mannschaften beider Vereine.

Dabei ist der FCB zweifellos in der Favoritenrolle. Nach einem holprigen Start hat sich die Truppe von Trainer Hubert Brigl mit drei Siegen in Folge auf den vierten Tabellenplatz vorgearbeitet. Dagegen stehen die Töginger, denen in zehn Begegnungen erst ein Sieg und zwei Unentschieden gelangen, auf dem 13. Rang, einem direkten Abstiegsplatz. Legt man allein diese Konstellation zu Grunde, sollten die Kräfteverhältnisse klar verteilt sein. "Wir sind in einer komfortablen Situation", stellt auch der Trainer des FCB fest. Er verweist darauf, dass sich seine Mannschaft ihren jüngsten Höhenflug mit ansprechenden Leistungen verdient habe. Nun sei es das Ziel, diese Serie fortzusetzen. Deshalb, so Brigl, müsse der FCB die Favoritenrolle im Derby wohl annehmen.

Der Übungsleiter verweist ein weiteres Mal auch darauf, dass es für den FCB im Nachbarschaftsduell weniger um einen Prestigeerfolg als vielmehr um das weitere Vergrößern seines Vorsprungs zur Abstiegsregion gehe. "Wir wissen, woher wir kommen. Deshalb können wir unseren Tabellenstand schon richtig einordnen." Brigl betont, nach wie vor sei es oberstes Ziel des FCB, eine solide Mannschaft für die kommenden Jahre zu formen. "Wir haben bis zur Winterpause noch acht Spiele. Dabei wollen wir genügend Punkte sammeln, um ohne große Sorgen ins neue Jahr zu gehen."

Durchaus angespannt ist nach wie vor die personelle Situation beim FCB. Laut Brigl stehen am Sonntag die Abwehrkräfte Julius Schmidt und Sebastian Schneider sowie Johannes Karch nicht zur Verfügung. Auch ein weiterer Einsatz von Routinier Christian Wolfsteiner ist äußerst fraglich. Wieder in der Anfangsformation dürfte Stefan Fernandes Thurner stehen. Außerdem hofft Brigl, mit Markus Heimisch einen weiteren ehemaligen Stammspieler des FCB zumindest für diesen Sonntag reaktivieren zu können. Unabhängig davon warnt der Trainer des FCB davor, den SV Töging zu unterschätzen. Schließlich hätten die Kicker aus dem Dietfurter Ortsteil am vergangenen Sonntag dem Tabellenfünften FC Pielenhofen/Adlersberg einen Punkt abgerungen und dabei fast gewonnen.

Beim SV Töging ist die aktuelle Gemütslage dennoch arg getrübt. Viele verletze Spieler, schlechte Ergebnisse, Vorletzter in der Tabelle, wenig eigene Tore und am vergangenen Wochenende eine doppelte Führung nicht über die Zeit gebracht: Es läuft einfach nicht. Neben dem folgenreichen Gegentor im letzten Moment musste man in der Vorwoche auch die Verletzung eines weiteren wichtigen Spielers beklagen. Stammtorhüter Johannes Mosandl verdrehte sich das Knie. Inzwischen haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, Mosandl hat sich zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen. In dieser Saison wird er nicht mehr zur Verfügung stehen. Damit lichten sich die Reihen in der Töginger Mannschaft immer mehr. Neben Mosandl haben auch Fabian Lindl und Simon Schmidt jeweils einen Kreuzbandriss erlitten. Robert Zeller steht seit über einem Jahr nicht zur Verfügung. Manuel Stephan fehlt ebenfalls weiterhin verletzt und der Einsatz von Christian Weigl am ist zumindest für diesen Sonntag fraglich. Der Routinier musste in der Vorwoche mit einer Verletzung an der Wade nach einem bösen Foul ausgewechselt werden. Dafür steht diesmal zumindest Vinzenz Lindl nach seinem Urlaub wieder zur Verfügung.

Richten müssen es nach wie vor die Spieler aus der zweiten Garde. Im Tor wird voraussichtlich Michael Niefnecker stehen. Er zeigte bereits gegen Pielenhofen in der zweiten Halbzeit eine ansprechende Leistung. In der Abwehr scheint sich Michael Daubner festgespielt zu haben. Mit seiner Zweikampfstärke und Ruhe im Aufbauspiel ist er eine Bereicherung für Töging. Florian Buhrow etabliert sich ebenfalls immer mehr in der Kreisliga.

Die Tabellensituation hat sich für Töging trotz des Punktgewinns verschlechtert. Bad Abbach/Peising II holte seinen ersten Saisonsieg und schloss bis auf einen Punkt zu Töging auf. Der Relegationsplatz liegt nach dem überraschenden Sieg des TV Hemau gegen Spitzenreiter Pirkensee/Ponholz bereits fünf Punkte entfernt. Gegen Beilngries will man mit Einstellung und Kampfbereitschaft bestehen, die Mannschaft ist intakt. Außerdem nährt die gute Leistung des vergangenen Sonntags die Hoffnung auf den ersten Derbyerfolg in dieser Spielzeit.