Neuburg
Denkmal für einen Diener des Herrn

29.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:38 Uhr

Das Denkmal für Eustachius Kugler wurde vor zahlreichen Gästen von Abt Beda Maria Sonnenberg (Mitte) eingeweiht. Frater Donatus Wiedenmann (l.), Prior der Barmherzigen Brüder in Neuburg, begrüßte die Mitarbeiter, die in den zahlreichen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder tätig sind. - Foto: Frank

Neuburg (kpf) Zwölf Jahre hat Eustachius Kugler als Ordensmann in Neuburg gewirkt. Am 10. Juni 1946 starb er in Regensburg. Am 4. Oktober vorigen Jahres wurde er selig gesprochen. Jetzt setzten ihm die Barmherzigen Brüder in Neuburg ein Denkmal.

Der Künstler Günter Mauermann spricht von einem "Gedenkmal", das er aus Flossenbürger Granit und einer Bronzeplastik mit Inschrift in rund zweimonatiger Arbeit geschaffen hat. Mehr als vier Meter erheben sich die Granitsteine über den Eustachius-Kugler-Platz neben der Kirche St. Wolfgang. "Eine raumfüllende Skulptur" habe er machen wollen, sagte der Weidener Bildhauer bei der Vorstellung seiner Arbeit, die Modernes und Gegenständliches in sich vereinigt. Die beiden Granitsteine lehnen aneinander, eine Bronzefigur zeigt Eustachius Kugler, wie er sich über einen Kranken beugt. Sachliche Strenge und bewegte Emotion sollen zum Ausdruck kommen. "Verstand und Gefühl, weil das für mich ein Wesenszug von Frater Eustachius Kugler war", erklärte der Künstler. Zuvor hatte das Symphonische Bläserensemble mit einer Fanfare von Max Eham die Einweihung des Denkmals eingeleitet. Frater Donatus Wiedenmann, Prior des Altenheimes St. Augustin, begrüßte die zahlreiche Gäste aus den verschiedensten Einrichtungen der Barmherzigen Brüder, ein Orden, der seit 1622 in Neuburg vertreten ist. Die feierliche Einweihung des Denkmals übernahm im Anschluss der Benediktiner Beda Maria Sonnenberg, Abt in Plankstetten.
 

Danach stand der feierliche Gottesdienst in der Hofkirche mit Pater Provinzial Emerich Steigerwald auf dem Programm. Die weltliche Feier und Würdigung Eustachius Kuglers fand am frühen Nachmittag im Kolpingsaal statt. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling schilderte Eustachius Kugler als empathischen Menschen, für den es nie etwas wichtigeres gegeben habe, "als seinen kranken Menschen beizustehen". Sein Leben sei von "tiefer Demut und Bescheidenheit" bestimmt gewesen. Der Frater war ein Mensch, der auf Äußerlichkeiten keinen Wert gelegt habe, "ein einfacher Diener des Herrn", wie Gmehling sagte.

Landrat Roland Weigert zeigte im voll besetzten Kolpingsaal die Verbindung zwischen Landkreis und Barmherzigen Brüdern auf. Der Landkreis "als Sozialbehörde atmet hier den gleichen Geist". Der Kreis habe einen Teil des Erbes von Eustachius Kugler zu betreuen. Noch unter Landrat Richard Keßler übernahm der Landkreis von den Barmherzigen Brüdern die heutige Geriatrie. Das, so Weigert, sei "Sozialpolitik von der Herkunft in die Zukunft". Der Landkreis hat zwar keine Kreissparkasse, dafür aber eine Kirche: St. Wolfgang. Die Orgel darin stammt noch aus Kuglers Zeiten im Jahr 1925. Ihrer Renovierung werde sich der Kreis annehmen, versprach Weigert.

Für den Gastgeber, Frater Donatus Wiedenmann, war der Mittwoch ein gelungener Tag mit einer würdigen Feier im Rund zahlreicher Gäste. Ist Eustachius Kugler ein Vorbild für den Orden? "Man kann nicht versuchen, ihn nachzumachen, man kann sich aber an ihm orientieren", findet er.