Eichstätt
Denkmäler voller Leben

Neue Zeitschrift des Jurahausvereins ist erschienen

09.04.2021 | Stand 14.04.2021, 3:33 Uhr |
In Mörnsheim entsteht ein Jurahaus-Quartier, dem ein Artikel in der neuen Ausgabe des Heftes "Das Jurahaus" gewidmet ist. Auch Legschieferdächer werden thematisiert. Martiny/Kleinhans − Foto: Martiny/Kleinhans

Eichstätt - Vor kurzem erschien die mittlerweile 27. Ausgabe der Zeitschrift "Das Jurahaus", die der Eichstätter Jurahausverein alljährlich herausgibt.

Reich bebildert beschäftigt sich das knapp über 90 Seiten fassende Heft mit zahlreichen Themen rund um das Jurahaus.

Ein Thema, welches kürzlich mit der Aufnahme in die Bundesliste immaterielles Kulturerbe noch an Bedeutung gewonnen hat, ist die Kunst, ein Steindach zu decken. Ihm widmet die Vorsitzende des Vereins Eva Martiny einen Artikel. Er verdeutlicht das Engagement des Jurahausvereins zum Erhalt der bauhandlichen Handwerkstechniken rund um die markanten Kalkplattendächer auf Jurahäusern in einem Gespräch mit Dachdeckermeister Johann Strobl aus Eichstätt.

Ausführlich widmet sich die neue Ausgabe von "Das Jurahaus" einem laufenden Projekt in Mörnsheim. Im Bereich Kirchenweg und Winkel bildet sich dort ein Jurahaus-Quartier, welches die Baugeschichte der Jurahäuser über 500 Jahre abbildet.

Die eingetragenen Baudenkmäler zeigen nahezu alle Facetten des Leben und Arbeitens im Ort und sollen saniert werden. Auch Experten kommen im neuen Heft zu Wort, Landeshistoriker Rudolf Himpsl vom Kulturerbe Bayern ebenso wie Restaurator Uwe Graf aus Pappenheim. Auch zu Wort kommen der neue Oberbürgermeister der Stadt Eichstätt, Josef Grienberger, und Landrat Alexander Anetsberger. Eva Martiny befragte sie zum Thema "Schutz der Jurahäuser". Gerhilde Winbeck schildert in einem großzügig bebilderten Artikel ihre mit dem barocken Pfarrhof in Schambach bei Riedenburg verwobene Geschichte und ihr Engagement für seine Nutzung. Unter dem Titel "Graue Energie" befasst sich die Vorsitzende des Vereins mit dem Thema Ressourcenverschwendung im Bausektor und hinterfragt den oftmals viel zu frühen Abriss von Gebäuden. Kritisch befasst sich auch der Artikel "Kleinod für 500 Jahre - ein Nachruf" mit dem Kampf des Vereins gegen den Abrisswahn. Historische Bilder im Heft zeigen die Geschichte und Entwicklung des Juradorfs Heuberg bei Weißenburg. Stadtarchivar und Kreisheimatpfleger Wolf-Heinrich Kulke präsentiert in einem umfangreichen Beitrag Jurahäuser in Kelheim. Auch der Rettung des ehemaligen Gasthofs Krone in Büttelbronn widmet man sich im aktuellen Heft. Ein interessantes Manuskript für ein Jurahaus als Erlebnisort greift der Artikel "Urlaub machen im Baudenkmal" auf: Mit einem Auszug aus seiner Bachelorarbeit, in der er ein Konzept erarbeitete, wie das überplante Jurahaus zum Erlebnisort umgenutzt werden könnte, ist Pascal Deppisch im neuen Heft vertreten.

In der wie stets optisch ansprechend von Stefan Pfättisch gestalteten Ausgabe präsentiert sich der 1984 gegründete Jurahausverein facettenreich, vielfältig, aber auch gewohnt kritisch. Mit dem abwechslungsreichen Jahresprogramm hat der Verein, zusätzlich zu seinem Museum in Eichstätt, zahlreiche unterschiedliche Veranstaltungen geplant.

Das Museum ist derzeit aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen, wie die Vorsitzende des Jurahausvereins Eva Martiny mitteilt. Das Büro ist jedoch mittwochs von 10 bis 12 Uhr, donnerstags und samstags von 14 bis 17 Uhr erreichbar. Dort kann auch das neue Heft "Das Jurahaus" bestellt und abgeholt werden.

EK


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