Nassenfels
Denkmäler mit Wanderweg verbinden

Die Gemeinden Nassenfels und Adelschlag arbeiten gemeinsam an Projekt

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Die zahlreichen Denkmäler - wie beispielsweise hier die Nassenfelser Burg - sollen durch einen Wanderweg besser in Szene gesetzt werden. Hierzu hielten die beiden Gemeinden Adelschlag und Nassenfels einen Bürgerworkshop ab. - Foto: Funk

Nassenfels/Adelschlag (fkd) Die vielen Denkmäler in Nassenfels und Adelschlag sollen besser herausgestellt werden. Um dies effektiv umsetzen zu können, haben die Bürgermeister Thomas Hollinger und Andreas Birzer zum dritten Bürgerworkshop eingeladen.

Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder hatte die Ideen der beiden vorangegangenen Treffen zusammengefasst: Zum einen gibt es zahlreiche kulturhistorische Erinnerungen an die Römerzeit - angefangen von der Verbindungsstraße von Nassenfels nach Pfünz, deren Verlauf noch zu erkennen ist. Auch das teilweise wiedererrichtete Römerkastell in Pfünz, ein Steinbruch nahe dem Weg nach Pietenfeld und einige Villen, die zum einen als Umrisse auf Luftaufnahmen erkennbar oder zum anderen mit der Villa Rustica in Möckenlohe zum Erleben sind, zeugen von dieser Epoche.

Es haben allerdings nicht nur die Römer ihre Spuren hinterlassen: Bereits geraume Zeit davor - in der Ur- beziehungsweise Frühgeschichte - war die Region nahe der Schutter besiedelt. Die ersten Spuren finden sich am Speckberg und kommen aus der Steinzeit. Mehrere Keltenschanzen und Grabhügel bescheinigen ebenfalls, dass bereits vor den Römern hier Menschen wohnten. Dass auch im Mittelalter das Leben in dieser Region geblüht hat, beweisen neben der Nassenfelser Burg auch Kirchen und Kapellen.

Rieder verwies auf die geologischen Besonderheiten. So ist die Gegend einer der bedeutendsten Fundorte in Bayern für fossile Hölzer. Neben dem Hohen Stein, der in der Kreidezeit entstand, verwies er zudem auf die ergiebigen Karstquellen in Wolkertshofen. Zudem gebe es eine Vielzahl von Gedenksteinen, Flurkreuzen und Marterln in beiden Gemeindegebieten.

"Unsere Heimat und unsere Geschichte sollen ins Bewusstsein gerückt werden", so Bürgermeister Hollinger; und zwar nicht nur für Touristen - insbesondere auch die einheimische Bevölkerung. Die Frage sei nun, wie können die von Rieder angesprochenen Punkte alle unter einen Hut gebracht werden? Hierzu sollen die Punkte kategorisiert und priorisiert werden, um ein passendes Konzept zu erstellen. Als nächsten Umsetzungsschritt ist angedacht, einen oder mehrere Wanderwege von Nassenfels nach Pfünz mit verschiedenen Verläufen und Abzweigungen zu schaffen. Hierzu soll logischerweise auch die Gemeinde Walting mit eingebunden werden, um den Fuß- und Radweg bis ins Römerkastell nach Pfünz ausweisen zu können.

Durch Beschilderungen und Instandsetzungen von bestehenden Wegen und Infotafeln wird beabsichtigt, die Zielpunkte besser erreichbar zu machen. An den einzelnen Denkmälern soll weiter die Möglichkeit angeboten werden, Informationen per QR-Code abzurufen. Wie dies konkret aussehen wird, ist noch offen. Somit können aktuell auch noch keine Kosten geschätzt werden, da - je nach Nutzung und Zustand der vorhandenen Infrastruktur - unterschiedlich hoher Aufwand betrieben werden muss. Was hingegen bereits feststeht, ist, dass eine Leader-Förderung in Höhe von etwa 60 Prozent winkt, so Lena Deffner, Geschäftsführerin der LAG Altmühl-Donau.