Denkendorf
Denkendorfer besichtigen Biogasanlagen

14.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Denkendorfer Bauern machen sich schlau in Sachen Biogas – hier in einer Biogasanlage in Buchloe vor dem Substratlager - Foto: wtz

Denkendorf (wtz) Rund 20 Landwirte aus der Großgemeinde Denkendorf beschäftigen sich mit dem Gedanken, eine gemeinschaftlich betriebene Biogasanlage zu errichten. Aus diesem Grund fuhren ein Bus voll Denkendorfer Bürger, einige Gemeinderäte und Bürgermeister Jürgen Hauke nach Graben und Buchloe, um dort schon bestehende Biogasanlagen zu besichtigen.

Das Biokraftwerk Lechfeld in Graben besteht seit zwei Jahren und wird von 55 ansässigen Landwirten gemeinsam betrieben. Diese Anlage ist also etwas größer als die in Denkendorf geplante. Der Betriebsleiter erläuterte den Besuchern die Betriebsweise des Kraftwerks (in einem Gewerbegebiet gelegen) und deutete auch auf die Besonderheiten hin: Man arbeitet dort mit zwei liegenden Fermentern, es wird hier Biogas in eine Erdgasleitung eingespeist. Die Biomasse wird dezentral gelagert, das heißt, dass sich im Umkreis von etwa 15 Kilometer die Silos zur Lagerung des Pflanzenmaterials befinden.
 

Der Bürgermeister von Graben, Andreas Scharf, bestätigte den Besuchern, dass die Geruchsemissionen sehr gering seien und wies darauf hin, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Biogasanlage ein Logistikzentrum eines Lebensmitteldiscounters befinde und es auch von dieser Seite keinerlei Probleme gebe. Als Beweis konnte jeder Teilnehmer an einem Eimer mit flüssigem Gärrest riechen. Auch die festen Reste der vergorenen Biomasse, die zum Beispiel als Blumendünger verwendet werden, wiesen ebenfalls keinen üblen Geruch auf.

Danach besuchten die Denkendorfer die Biogasanlage in Buchloe, die rein als Stromerzeuger arbeitet. Diese Anlage wird als Genossenschaftsbetrieb geführt. Im Gegensatz zur Grabener Anlage befindet sich die Lagerung der Biomasse (etwa 15 000 Kubikmeter) zentral auf dem Gelände in Fahrsilos. Die Vergärung findet stehend in einem 18 Meter hohen Fermenter statt. Der Betriebsleiter erläuterte die Besonderheiten der Biogasanlage, und auch hier konnten sich die Besucher überzeugen, dass eine Biogasanlage aus nachwachsenden Rohstoffen nicht gleichzeitig unangenehme Geruchsbelästigung bedeutet. Einige Teilnehmer meinten, dass ihre Bedenken bezüglich Gestanks voll ausgeräumt seien und fragten bei den Planern nach, ob auch Beteiligungen an Biogaserzeugung und Photovoltaikanlage (eventuell auf der Überdachung des Fahrsilos) von Denkendorfer Bürgern, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, möglich seien.