Dollnstein
"Denken Sie mit!"

Kabarettist Thomas Hausner berichtet in Dollnstein über Merkwürdigkeiten im Alltag

23.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

Dollnstein (max) Schon einmal versucht, an nichts zu denken? Geht das überhaupt? Dass dies besonders für einen Kabarettisten sehr schwierig ist, bewies der Weißenburger Kabarettist Thomas Hausner, der mit seinem Programm „DenkBar“ für einen kurzweiligen Abend im voll besetzten Dollnsteiner Altmühlzentrum sorgte. Locker an einen Bartisch gelehnt, dachte der gebürtige Kelheimer, bekennende Mittelfranke und Inhaber der Weißenburger Luna-Bühne über so manches Eigenartige, Banale, Merkwürdige, Komische und Skurrile nach und brachte auch seine Zuhörer zum Mitdenken.

Sein Rat „Denken Sie mit, sonst tun es andere für Sie“ war durchaus Motto des Abends.

Man hatte das Gefühl, dass Thomas Hausner sich selbst und anderen Menschen regelrecht beim Denken zuschaut. Dabei denkt Hausner sehr viel über Körperlichkeit und Leiblichkeit nach, auch über Menschen in der Sauna, jener seltsamen Mischung aus Neandertal und Laubenkolonie, denn dort sieht jeder, „wie Gott den Menschen schuf und McDonalds ihn formte“. Autobahnraststätten und Fitnessstudios unterzieht er einer fast peinlich genauen Beobachtung, ebenso Nordic-Walking, das aussieht, „wie wenn sie dir die Ski geklaut hätten“. Deshalb habe er sich nicht für diesen Sport entscheiden, ebenso wenig für den Marathonlauf, denn dieser koste ihm vier Übernachtungen samt Frühstück.

Der immerwährende Kampf der Geschlechter darf natürlich nicht fehlen, wo sich gewisse Tatsachen allerdings nicht wegleugnen lassen. Männer sind aggressiver und Frauen können nicht so leicht mit Kritik umgehen, habe er beim Nachdenken festgestellt. Dass der Franke von Natur aus komprimiert ist und seine Sprache prägnant und kompakt ist, darüber lässt sich Hausner in einem großen Teil seines Programms aus. Während der Bayer zum Beispiel wortreich herumschwadroniert, warum er sich nicht in der Lage sieht, der Logik seines Gegenübers zu folgen, kommentiert der Franke Situationen lapidar und reduziert sie auf das Wesentliche. „Des passt scho“, heißt es dann im Fränkischen. Ob einer „fei gscheit oder arg blaid is“, könne man auf den ersten Blick oft nicht entscheiden. Aber was soll’s? Darüber soll man ja schließlich nachdenken.