Ingolstadt
Dengler wird IFG-Planungschef

03.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

Riesenprojekt: Eines der vielen Bauvorhaben der IFG ist das zweite Güterverkehrszentrum. Rechts oben das bestehende GVZ. - Foto: Schalles

Ingolstadt (DK) Nach Herbert Lorenz und Wunibald Koppenhofer wechselt nun auch Siegfried Dengler, bislang Chef des Stadtplanungsamtes, zur Tochtergesellschaft IFG. Die deutliche Verstärkung der Führungsspitze zeigt, dass die expandierende Stadttochter mit ihrer Mannschaft am Limit ist.

Dass angesichts der Fülle großer Bauprojekte dringender Handlungsbedarf bestand, hat sich inzwischen unter den Stadträten herumgesprochen. So gab es gestern im IFG-Beirat auch große Mehrheiten, teils einstimmige Beschlüsse in den Personalangelegenheiten.

OB Alfred Lehmann bedankte sich sogar ausdrücklich bei Stadträtin Petra Kleine, die mit eigenen Vorschlägen auf den dramatischen Engpass der kommunalen Tochter reagiert hatte. So hatte die Fraktionschefin der Grünen gefordert, die IFG nicht nur mit einem zweiten Geschäftsführer zu verstärken, sondern auch auf Abteilungsleiterebene, speziell bei der Planung. Die IFG sei mit ihren ehrgeizigen Bauprojekten "auch städtebaulich wirksam", hieß es in einem Brief Kleines, und dabei sei "unbedingt auf architektonische Qualität zu achten".

Der Wechsel Denglers soll dem Rechnung tragen. Nach den Worten Lehmanns soll der Stadtplaner, der 2009 erfolglos gegen seine derzeitige Chefin, Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, kandidiert hatte, befristet auf drei Jahre von der Stadt beurlaubt werden. "Damit haben wir alles getan, um die IFG personell mit exzellenten Leuten auszustatten." Der Schritt sei auch ein Zeichen der "Wertschätzung" für Dengler, der für diese Aufgabe "prädestiniert" sei, betonte der OB.

Die Tochtergesellschaft habe derzeit ein solches "Volumen" an Aufträgen zu bewältigen, "wie wir es noch nie hatten", begründete der Rathauschef die Entscheidung. Er legte den IFG-Beiräten auch einen Plan vor, welcher Geschäftsführer künftig für welchen Bereich verantwortlich ist. Einzig der Fraktionsvorsitzende der SPD, Achim Werner, hatte an der personellen Weichenstellung einiges auszusetzen. Nicht etwa, dass er die Qualifikation von Herbert Lorenz als neuem IFG-Geschäftsführer angezweifelt hätte. In Wahrheit, argwöhnte Werner, solle der Referent doch nur "eine Stelle frei machen für jemand anders", sprich für CSU-Stadtrat Christian Lösel, der wiederum als neuer OB-Referent Lorenz-Nachfolger werden will. Der Sprecher der Sozialdemokraten verlangte, dass die Stelle des zweiten IFG-Chefs ausgeschrieben und mit einem Bewerber "um die 40" besetzt wird. "Es drängt sich ein bisschen der Verdacht auf", erwiderte FW-Fraktionschef Peter Gietl auf die Bedenken Werners, "dass damit eine andere ablehnende Entscheidung vorbereitet werden soll." Er meinte die Referentenwahl am 20. Mai, bei der auch FW-Stadtrat Wolfgang Scheuer antritt.

"Herr Lorenz ist ein ausgezeichneter Mann", warb Stadtrat Hans Achhammer (CSU) für den neuen IFG-Geschäftsführer, und Christel Ernst (FDP) bestätigte: "Herr Lorenz wird bei der IFG viel dringender gebraucht als im Rathaus." Dass er einen solchen – persönlich eng verbundenen – Mitarbeiter "nie abschieben würde, um eine Stelle frei zu machen", beteuerte OB Lehmann. "So verhalte ich mich nicht."