Pfaffenhofen
Den Störchen auf der Spur

13.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die ersten jungen Weißstörche stehen bereits in den Startlöchern für ihre erste Reise von Bayern in das Winterquartier.

So sind die Zugvögel derzeit öfter in Gruppen auf Feuchtwiesen zu beobachten - vor Kurzem zum Beispiel auf den Paarwiesen bei Hohenwart. Mithilfe von Satellitensendern will der Landesbund für Vogelschutz (LBV) herausfinden, wohin die bayerischen Jungstörche fliegen. Seit 2014 werden deshalb regelmäßig junge Störche besendert. Dieses Jahr konnten fünf neue Jungstörche mit einem Sender ausgestattet werden. Der LBV ist nun gespannt, welche Route und welches Winterquartier die heuer geschlüpften Störche auf ihrer ersten Reise in den Süden wählen. "Mit den Senderstörchen können wir ihr Verhalten aufzeichnen und wichtige Nahrungsräume erkennen, genauso aber auch potentielle Gefahren auf dem Weg in die Winterquartiere", erklärt die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding. "Erst vor Kurzem konnten wir im Landkreis Pfaffenhofen fünf junge Weißstörche mit Satellitensender ausstatten. " Der Sender wird wie ein Rucksack getragen und wiegt nur 57 Gramm, was etwa zwei Prozent des Eigengewichts eines Storchs entspricht. Die solarbetriebenen Satellitensender können ein Storchenleben lang die exakten Aufenthaltsorte, Fluggeschwindigkeiten, Flughöhen und sogar dreidimensionale Beschleunigungsdaten aufzeichnen und an die Datenbank zur Erfassung schicken. "Mit den Senderdaten können beispielsweise auf den Zugrouten Gefahren, wie nach oben geöffnete Wassertürme, Stromleitungen oder Windparks aufgespürt und wichtige Rastplätze geschützt werden", so Wieding.

Schon bald wird sich der Familienverband auflösen: Die jungen Weißstörche fliegen in den meisten Fällen vor ihren Eltern ab und schließen sich durchziehenden Trupps an. "Nachdem die Jungstörche noch einige Tage vor Ort die Futtersuche von den Altvögeln gelernt haben, konnten wir bereits die ersten Ausflüge in die weitere Umgebung beobachten", erzählt die LBV-Weißstorchexpertin. Mehr Infos gibt es im Internet unter www. lbv. de/senderstoerche.