Riedenburg
Den Siegpokal fest in der Hand

Entlassfeier an der Staatlichen Realschule im Zeichen der WM – 124 Schüler bestehen Mittlere Reife

18.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

Riedenburg (uke) Gerade erst fünf Tage ist es her, dass die Deutschen Fußballweltmeister geworden sind. Die Entlassfeier der Staatlichen Realschule am Freitagabend stand noch ganz im Zeichen dieses Ereignisses.

Sämtliche Grußredner zogen Parallelen zwischen dem Sieg der deutschen Elf und den Leistungen der 124 jungen Damen und Herren. Prächtig herausgeputzt saßen diese dem Anlass entsprechend bei weit über 25 Grad Raumtemperatur in der Turnhalle der Johann-Simon-Mayr-Realschule. Sie schwitzten mit den Lehrern, Eltern und Ehrengästen um die Wette. Die Schülerinnen mit ihren luftigen Kleidern hatten es da noch deutlich besser als ihre männlichen Kollegen, die fast allesamt mit Anzug und Krawatte erschienen waren.

Wie der zweite Konrektor Thomas Dachs in seinen Begrüßungsworten lobten alle Grußredner die Einsatzbereitschaft und den gezeigten Fleiß. „Euch stehen alle Türen offen“, rief Dachs den Absolventen zu, das Abschlusszeugnis, das sie nun erhalten würden, verglich er mit dem WM-Pokal. Dann gab es jede Menge guter Wünsche und Ratschläge. Der Zweite Bürgermeister Konrad Halbig (CWG) wünschte den jungen Menschen im weiteren Leben „Verantwortungsbewusstsein und den Mut, selbst aktiv zu werden, um etwas zu bewegen“. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation mit Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel stünden ihnen die Tore zur beruflichen Zukunft weit offen. „Die Gesellschaft wartet auf euch mit offenen Armen“, schloss Halbig.

„Habt immer den Mut zu Veränderungen“ empfahl ihnen der Elternbeiratsvorsitzende Stephan Uhlig, und Wilhelm Wöhrl als Vorsitzender des Vereins und Freunde der Realschule spannte den Bogen von den vier Siegtoren im WM-Halbfinale zum Entlassjahrgang. Wie die Torschützen zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, sollte auch er im richtigen Moment die Gelegenheit beim Schopfe packen und so sein Glück machen.

Landrat Hubert Faltermeier (FW) war mit etwas Verspätung eingetroffen, weil er auch heuer wieder von der Abensberger Realschule nach Riedenburg hetzen musste. Er berichtete von einem Gespräch mit einem führenden Unternehmer aus dem Landkreis, der immer mehr Wert auf schulische Bildung und Ideen setze. Nach den Dankes- und Abschiedsworten der Schülersprecher Lena Kindl und Sebastian Fuchs trat Schulleiter Friedel Helmich ans Mikrofon. Er hielt eine Abschiedsrede zum einen für die 124 Zehntklässler und zum anderen für sich selbst, da er in wenigen Tagen in den Ruhestand geht.

„Vieles von dem, was ihr gelernt habt, werden ihr vergessen“, sagte er. „Manches werden ihr euer ganzes Leben nicht brauchen.“ Die Schule habe zunächst die Aufgabe, Grundfähigkeiten und Grundwissen zu vermitteln. Darüber hinaus hätten die Lehrer versucht, ihnen Anregungen zur persönlichen Bildung wie auch Ansätze zum Verstehen der Welt und ihrer Geschichte gegeben. Das Abschlusszeugnis bestätige, dass die Absolventen erfolgreich die Anregungen aufgenommen hätten und gerüstet in die Zukunft gehen könnten.

Er selber sei nach 35 Jahren an der Staatlichen Realschule Riedenburg „dankbar und voller Freude über ein erfülltes Berufsleben, das in gut zwei Wochen zu Ende gehen wird“.

Abschließend wünschte er den Jugendlichen „Begleiter, die es ehrlich mit euch meinen, Menschen, die euch in schwierigen Situationen beistehen, eine glückliche Hand und vor allem Gottes Segen“.

23 der 124 Absolventinnen und Absolventen haben eine Eins vor dem Komma. Schulbeste war Melanie Przybilski mit einem Schnitt von 1,18, vor Fabian Schild (1,25) und Fabian Wein (1,27). 44 Schülerinnen und Schüler werden nach Angaben der Schulleitung die Fachoberschule besuchen, 76 beginnen eine Ausbildung, drei weitere eine duale Ausbildung. Eine Schülerin hat ein Auslandsjahr geplant.

Nach der Entlassfeier, die musikalisch von Schulband und -chor sowie von einem neu gebildeten Lehrerchor umrahmt wurde, klang die Feier mit der obligatorischen Tanzfahrt auf dem Kanal aus.