"Den Richtigen" in der Hinterhand

14.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Selbstbewusst ziehen die Kandidaten der Thalmässinger CSU um Maximilian Schneider (6. von rechts) in den Kommunalwahlkampf. - Foto: Luff

Thalmässing (HK) Jetzt hat der CSU-Ortsverband Thalmässing die Weichen für die Zeit nach Bürgermeister Ernst Schuster auch formal gestellt: Die Mitglieder nominierten den bisherigen Stellvertreter Schusters, Maximilian Schneider, zum Bürgermeisterkandidaten.

Sie folgten damit der Empfehlung Schusters und des gesamten Ortsvorstandes. Schneider vereinigte 29 der 30 abgegebenen Stimmen auf sich. Sicher war man sich im Ortsverband offensichtlich schon vor der Nominierung, dass sowohl Schneider als auch die Vorschlagsliste für die Wahl der Marktratsmitglieder anstandslos durchgewunken werden: Die Verantwortlichen drängten schon vor Beginn der Veranstaltung darauf, das Pressefoto zu schießen, obwohl Ortsvorsitzender Michael Kreichauf hernach herausstellte, dass sich Schneider an diesem Abend "bewerben wird".

So viel demonstratives Selbstbewusstsein war selbst für den CSU-Kreisvorsitzenden Manfred Weiß neu: "Als ich hereingekommen bin, dachte ich, die Veranstaltung sei schon rum". sagte er. Immerhin habe gerade das Blitzlicht eingesetzt.

Mit ihren klaren Verhältnissen hebe sich die CSU in Thalmässing wohltuend von den umliegenden Gemeinden ab, lobte Weiß. Wenn er zu Beginn des Jahres gefragt worden wäre, so Weiß, ob bei den Kommunalwahlen im Süden des Landkreises etwas Entscheidendes zu erwarten sei, hätte er gesagt: "Nichts Besonderes. Dann aber begann eine bewegte Zeit." Schlagzeilenträchtige Querelen in Heideck, Vorwürfe gegen Franz Josef Lerzer in Greding "und dann zu schlechter Letzt die Nachricht aus Thalmässing." Er sei froh gewesen, von Schuster zu erfahren, dass die CSU "schon den Richtigen" in der Hinterhand habe.

Schneider könne auf geordnete Verhältnisse in der Marktgemeinde aufbauen, sagte Kreichauf. Der Ortsvorsitzende lobte die Arbeit Schusters in den knapp 18 Jahren als Rathauschef in den höchsten Tönen: "Thalmässing stand noch nie so gut da." Dies sei in erster Linie der "Führungsfigur Ernst Schuster" zu verdanken. Eine Pro-Kopf-Verschuldung von 350 Euro, ausreichend Rücklagen, Bauland und zum großen Teil geordnete Verhältnisse in Sachen Wasser und Abwasser – man könne Schuster dankbar sein, wenngleich die CSU-Fraktion im Marktrat auch immer eine gute Ideengeberin gewesen sei.

Das bestätigte der solchermaßen Gelobte. "Die CSU-Fraktion hat immer klare Zeichen gesetzt", sagte Schuster. Was in den 18 Jahren seiner Amtszeit geschafft wurde, habe er nicht alleine geschafft, "alle haben an einem Strang gezogen". Auch deshalb sei es ihm schwer gefallen, nach drei Amtszeiten auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Doch die Empfehlung der Ärzte sei eindeutig gewesen. Rund 90 Prozent seiner "70- bis 75-Stundenwoche" investiere er in Belange der Kommune, Kreis- und Bezirkstag machten nur zehn Prozent aus. Deshalb hätte es Schuster zufolge keinen Sinn gehabt, zu Gunsten der Gemeindearbeit auf die beiden anderen politischen Ämter zu verzichten.

Glücklicherweise habe man im CSU-Ortsverband qualifizierte Kandidaten. "Und wenn man meinen Rat wünscht, werde ich auch weiterhin helfen", betonte er.

Von den Marktratskandidaten zeigte sich auch Kreichauf begeistert. Mit Herbert Gänßbauer, der seit 1972 im Markrat saß, und Erich Lettenmayer seien zwar zwei politische Schwergewichte nicht mehr vertreten, auch Monika Zenger tritt nicht mehr an. Aber es sei gelungen, eine schlagkräftige Mannschaft aus der Taufe zu heben. 4 der 20 Kandidaten sind Frauen, das seien mit 20 Prozent zwar "immer noch zu wenig, aber doppelt so viele wie beim letzten Mal".